Abgas-Skandal VW parkt Fahrzeuge ohne Zulassung auf Berliner Flughafen

Wolfsburg · Flugzeuge starten und landen vom Pannenflughafen BER zwar noch nicht. Dafür kann Volkswagen dort derzeit seine auf Halde produzierten Autos parken.

 In den USA füllt VW bereits riesige Flächen mit Dieselautos.

In den USA füllt VW bereits riesige Flächen mit Dieselautos.

Foto: picture alliance / Jim West/ZUMA

Zumindest für VW hat der Berliner Pannenflughafen einen aktuellen Nutzen. Der Konzern zweckentfremdet ihn als Parkplatz für auf Halde produzierte VW-Modelle, die zwar schon nach dem neuen, ab September verbindlichen Abgasprüfzyklus mit dem Kürzel WLTP gebaut aber noch nicht dafür zertifiziert sind. Der macht Abgastests ein Stück realitätsnäher und dass er kommt, wissen Autohersteller im Prinzip seit vier Jahren.

Insofern sollte es kein echtes Problem sein, sich ohne Sonderparkplätze darauf vorzubereiten. Für Premiumhersteller wie BMW oder Mercedes trifft das auch zu. Speziell das VW-Imperium muss aber an einer neuen Front in den Krisenmodus schalten. Neben der Marke VW betroffen sind auch Audi und Porsche, wobei das Ausmaß dort noch offen ist. Zumindest bei Audi könnte es ähnlich kommen wie bei VW.

Die Wolfsburger produzieren nicht nur auf der einen Seite auf Halde, sie müssen auf der anderen Seite ab August bis mindestens Ende September auch im Stammwerk an einem Tag pro Woche die Fertigung ruhen lassen. Betroffen sind Modelle, die weder geparkt werden können noch WLTP-Zulassung haben und das sind viele. Nach diesem Verfahren neu getestet werden muss die gesamte aus rund 260 Varianten bestehende Motoren-Getriebepalette von VW. Betroffen sind nicht nur nur neue Modelle sondern auch solche, die schon lange Jahre im Markt sind.

WLTP-zertifiziert sind Stand heute gerade einmal drei VW-Modelle. So schlecht steht kein anderer deutscher Autobauer da, auch wenn niemand genaue Zahlen nennt. BMW und Mercedes nehmen für sich in Anspruch mit ihrer WLTP-Zertifizierung „auf der Zielgeraden“ und so gut wie durch zu sein. Beide zertifizieren nicht ihre gesamte Palette. Ausgenommen sind Wagen am Ende ihres Produktlebenszyklus, die in geringen Stückzahlen gebaut werden.⋌

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