E-Autos Wagen von Tesla nur noch online bestellbar

Frankfurt · Tesla-Chef Elon Musik plant weitere Einschnitte, um Kosten zu sparen. Der Hersteller von E-Autos schließt Filialen in den USA. Autos können nur noch online bestellt werden.

 Tesla-Chef Elon Musk.

Tesla-Chef Elon Musk.

Foto: picture alliance/dpa

Tesla-Chef Elon Musk ist für sein unkonventionelles Vorgehen bekannt. Und seine neueste Ankündigung hat es in sich: Seine Elektroautos sollen die Kunden künftig nur noch online bestellen. Auch Probefahrten würden damit wegfallen. Doch innerhalb der ersten sieben Tage ab Übernahme des Wagens und bei maximal 1000 Meilen (1600 Kilometer) auf dem Tacho soll das Auto zurückgegeben werden können – gegen den vollen Kaufpreis.

Mit dem ausschließlichen Online-Verkauf will Tesla Kosten sparen. Bis zu sechs Prozent könnten das pro Fahrzeug sein, rechnet Musk vor. „Tesla will die Nachfrage hochtreiben“, sagte Chaim Siegel, Autoexperte von Elazar Advisors. Der Wegfall von Steuervorteilen habe den Tesla-Absatz in den USA bereits gebremst. Mit der Kostensenkung baue Musk dem absehbaren weiteren Wegfall staatlicher Anreize vor. Unlängst hatte er bereits den Abbau von 3000 Stellen im Konzern angekündigt.

Viele der Tesla-Verkaufsfilialen werden also dicht gemacht. Übrig bleiben sollen nur einige wenige große Läden in belebten Stadtlagen. „Es ist eine harte Entscheidung, aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung für die Zukunft ist“, sagte Musk zum Komplett-Umstieg auf Online-Verkauf. Tesla sei zu solch einem Schritt in der Lage, weil das Unternehmen die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe.

„Es wird interessant sein zu sehen, ob das funktioniert“, sagt Andreas Püttner vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Baden-Württemberg, das auch Entwicklungen im Bereich der E-Mobilität erforscht. „Denn dies könnte dann auch andere Hersteller und Händler unter Druck setzen, ihre Vertriebsstruktur anzupassen“. Dass Tesla offenbar unter Druck steht, wurde auch in einem Nebensatz der Erläuterungen Elon Musks deutlich: Er rechne im ersten Quartal dieses Jahres nicht, wie ursprünglich angekündigt, mit einem Gewinn seines Konzerns. Erst im zweiten Vierteljahr werde Tesla wieder schwarze Zahlen ausweisen. In der Vergangenheit hatte Tesla immer wieder mit seinen zu ehrgeizigen Zielen zu kämpfen. Vor allem die Produktionszahlen des Tesla-Massenmodells 3 blieben hinter den eigenen Ambitionen zurück. In diesem Jahr will Tesla rund 400 000 Modelle ausliefern.

Das Tesla-Model 3 ist jenes Auto, mit dem Musk die klassischen Autobauer im Massenmarkt angreifen will. Bislang allerdings ist dies nur stotternd gelungen. Das lag auch am Preis. Denn die angekündigte günstige Version für 35 000 Dollar (rund 31 000 Euro) konnte man bislang noch nicht bestellen, nur teurere Ausstattungsreihen. In Deutschland etwa wird zwar seit einigen Wochen das Model 3 ausgeliefert. Allerdings mit Langstrecken-Batterie und Allradantrieb für den stolzen Preis von mindestens 55 400 Euro.

Das soll sich nun ändern. Künftig soll das Model 3 in den USA auch tatsächlich für 35 000 Dollar zu bestellen sein, vor Steuern. Möglich macht es eine kleinere Batterie – auf Kosten der Reichweite.

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