Verbrauchertipp Was bei gebrauchten Hightech-Geräten zu beachten ist

Bonn · Aus alt mach neu: Gebrauchte Hightech-Geräte wie Smartphones werden generalüberholt angeboten. Doch nicht alles befindet sich in einem Top-Zustand.

 Wer ein Smartphone gebraucht kaufen will, sollte das Gerät gut unter die Lupe nehmen.

Wer ein Smartphone gebraucht kaufen will, sollte das Gerät gut unter die Lupe nehmen.

Foto: picture alliance/dpa/Yui Mok

Geld sparen, Ressourcen schonen und Elektroschrott vermeiden – das gelingt mit dem Kauf von wiederaufbereiteten Hightech-Produkten. Egal ob das erste Smartphone für den Enkel oder das Notebook für die Schule – es muss nicht immer etwas Neues sein. Denn seit einigen Jahren bieten immer mehr Händler sogenannte refurbished sprich rundumerneuerte Hightech-Produkte an. Sie werden von professionellen Technikern gereinigt, getestet, wo nötig repariert und mit Rückgaberecht, Gewährleistung und – je nach Anbieter – unterschiedlich langer Garantie wieder auf den Markt gebracht.

  • Das kann man erwarten: „Du erhältst ein Gerät, das ‚wie neu’ ist… mit einer neuen Batterie und einem neuen Gehäuse“, verspricht der Apple-Konzern, der seine generalüberholten Rückläufer bis zu 15 Prozent billiger anbietet. Bei professionellen Refurbishern dürfen Geräte in der höchsten Qualitätsstufe „wie neu“ keine Gebrauchsspuren aufweisen, beim Zustand „sehr gut“ sind leichte, bei „guten“ Geräten sichtbare Gebrauchsspuren erlaubt. Eventuelle Mängel sollten aus der Produktbeschreibung hervorgehen. Ist man zu Abstrichen bei der Optik bereit, kann der Preis nochmal um fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Top-Zustand fallen. Von Schönheitsfehlern abgesehen müssen die Geräte jedoch in allen Qualitätsstufen einwandfrei funktionieren.
  • Mit gründlicher Recherche zum günstigsten Wunsch-Produkt: Wer noch unschlüssig ist, welches Smartphone, Tablet oder Notebook er überhaupt möchte, sollte zunächst eine Liste der Anwendungswünsche, Speicherkapazität und so weiter erstellen und dann über Testberichte, Fachzeitschriften und Foren in Frage kommende Produkte auswählen. Dabei muss man bedenken: Die neuesten Modelle wird es noch nicht als Refurbished-Variante geben, viel älter als zwei bis drei Jahre sollten Smartphones aber auch nicht sein, um noch weitere Updates der Betriebssoftware erhalten zu können. Über Vergleichsportale wie Idealo, Geizhals oder billiger.de erfährt man den aktuell günstigsten Preis für Neuware. Ein generalüberholtes Produkt sollte je nach Alter etwa zehn bis 30 Prozent darunter liegen. Unter den Anbietern gibt es Allrounder wie Asgoodasnew, Rebuy, Zoxs oder Back Market, aber auch Spezialisten besonders im Bereich professioneller Büroausstattung mit Notebooks, Servern oder Druckern wie AfB – Social & Green IT, ESM-Computer oder PreiswertePC.
  • Rückgabe, Gewährleistung, Garantie: Nach dem Erhalt von Smartphone, Kamera oder Notebook sollte man genügend Zeit zum gründlichen Testen einplanen. Denn wie bei Neuware kann man auch hier mindestens 14 Tage ohne Angabe von Gründen vom Kauf zurücktreten. Liegt ein nicht angegebener Mangel vor, greift die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung und der Händler muss für Reparatur oder Ersatz sorgen. Darüber hinaus geben die allermeisten Anbieter eine freiwillige Garantie von einem Jahr. Asgoodasnew mit 30 und Rebuy sowie Back Market mit 36 Monaten toppen sogar die allermeisten Herstellergarantien von Neuwaren. Im Vergleich zu einem Kauf von Privat, etwa über Ebay oder Kleinanzeigen, ist man hier also bestens abgesichert.
  • Umweltbilanz verbessern: Nach Angaben der Hersteller Apple und Samsung entfallen rund 80 Prozent des CO2-Verbrauchs eines Smartphones auf die Produktion. Durch Wiederaufarbeitung und möglichst lange Nutzung können, nach einer Berechnung der Beratungsagentur für Nachhaltigkeit Quantis, 70 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Die Gründer von Refurbed pflanzen zudem gemeinsam mit der Organisation „Eden Reforestation Projects“ für jedes verkaufte Produkt einen Baum in Haiti, Nepal oder Madagaskar.
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort