Stellungnahmen kamen zu spät Weitere Verzögerung beim Fehmarnbelt-Tunnel

Kiel · Für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels nach Deutschland braucht Dänemark noch mehr Geduld.

 Visualisierung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark auf dänischer Seite in Rodbyhavn.

Visualisierung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark auf dänischer Seite in Rodbyhavn.

Foto: ICONO A/S für Femern A/S

Die Planung des Milliardenprojektes wird sich um mindestens ein halbes Jahr weiter verzögern, wie Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Montag in Kiel nach einem Gespräch mit Dänemarks Ressortchef Ole Birk Olesen ankündigte.

Der deutsche Planfeststellungsbeschluss werde nicht mehr wie bisher vorgesehen 2017 kommen, sondern frühestens Mitte 2018.

Als Gründe für die weitere Verzögerung nannte Meyer Nacharbeiten bei der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S, das Ausmaß der zu bearbeitenden 12 600 Einwendungen aus Deutschland sowie verspätet eingegangene Stellungnahmen des Umweltministeriums in Kiel und des Umweltbundesamtes zu Folgen des Tunnelbaus für Schweinswale. "Das ist sehr ärgerlich", sagte Meyer dazu, dass diese Stellungnahmen statt im September erst im November eintrafen.

Nach Meyers Prognose wird das Bundesverwaltungsgericht zwei Jahre brauchen, bis es die erwarteten Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss abgearbeitet haben wird. Der dänische Minister Olesen sagte, der Tunnelbau könne sofort nach Abschluss der deutschen Genehmigungsverfahren beginnen. Er bekundete Respekt für die Verhältnisse in Deutschland, wo erst "jeder Stein umgedreht und jeder Grashalm begutachtet" werde. Es gebe nun einmal unterschiedliche Traditionen und Restriktionen.

Dänemark finanziert den Tunnelbau allein. Deutschland muss nur für die Bahnanbindung auf deutscher Seite aufkommen. Die geplante rund 18 Kilometer lange Verbindung steht aber vor allem bei Naturschützern in Deutschland in der Kritik.

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