Einsatz in den Niederlanden Zwei Manager wegen Eier-Skandal festgenommen

Amsterdam · Grenzüberschreitende Aktion: Niederländer und Belgier suchen nach den Verantwortlichen des großen Eier-Skandals. In den Niederlanden werden zwei Manager festgenommen, die den verbotenen Einsatz von Fipronil angeordnet haben sollen.

Im Skandal um mit Fipronil belastete Eier sind in den Niederlanden zwei Verdächtige festgenommen worden. Es handelt sich um Führungskräfte des Unternehmens, das im Zentrum des Falls steht und verbotenerweise das Insektizid zum Reinigen von Hühnerställen benutzt haben soll. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Niederländischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Unternehmen um die niederländische Firma Chickfriend.

Nach Angaben der niederländischen Staatsanwaltschaft wurden die beiden Manager am Donnerstag nach einer Durchsuchung ihrer Wohnungen in der Nähe von Utrecht festgenommen. Ihnen wird eine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch den Einsatz von Fipronil in Ställen von Legehennen vorgeworfen, außerdem der Besitz verbotener Substanzen.

Alle rund 180 niederländischen Eierproduzenten, bei denen mit Fipronil belastete Eier gefunden wurden, waren Kunden der Firma. Das für die Nutztierhaltung verbotene Fipronil wurde vor allem zur Bekämpfung der für Legehennen gefährlichen Blutlaus eingesetzt. Das Mittel wurde auch in zahlreichen Ställen in den Niederlanden und in einigen Fällen auch in Deutschland genutzt. Millionen mit Fipronil belastete Eier gelangten in den Handel.

Außerdem wurden Büros von zwei anderen Unternehmen durchsucht, die als Zulieferer in den Eier-Skandal verwickelt gewesen sein sollen. Dabei wurden auch Bankunterlagen und Computer beschlagnahmt. In den Niederlanden gab es den Behördenangaben zufolge Durchsuchungen an insgesamt acht Orten.

Auch in Belgien gab es eine Reihe von Durchsuchungen. Die Ermittlungen waren zwischen den Strafverfolgungsbehörden beider Länder abgestimmt, hieß es.

Nach Angaben des niederländischen Bauernverbandes beträgt der durch den Eier-Skandal entstandene Schaden für die Geflügelhalter mindestens 150 Millionen Euro.

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