Toilettenpapier, Seife, Kondome Was die Deutschen in der Corona-Krise einkaufen

Bonn · Die Corona-Krise hat das Kaufverhalten der Deutschen schon jetzt deutlich geprägt. Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Seife erreichen Rekord-Absätze. Auch Sexspielzeuge werden häufiger verkauft. Ein Blick in die Verkaufsstatistiken.

 In Deutschland wurde in der dritten Märzwoche mehr als dreimal so viel Toilettenpapier verkauft wie sonst.

In Deutschland wurde in der dritten Märzwoche mehr als dreimal so viel Toilettenpapier verkauft wie sonst.

Foto: dpa/Martin Gerten

Der Blick in die Regale deutscher Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte offenbart schon seit Wochen: Das Kaufverhalten der Kunden hat sich geändert, seit sich die Corona-Krise auch hierzulande verschärft hat. Nun belegt auch eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes, wie drastisch sich die Nachfrage nach bestimmten Gütern im Verlauf der vergangenen Wochen entwickelt hat. Demnach sind die Verkaufszahlen unter anderem von Mehl, Reis, Toilettenpapier, Seife und Desinfektionsmittel deutlich gestiegen. Spitzenreiter: Das Desinfektionsmittel. In der ersten Märzwoche wurde mehr als achtmal so viel Desinfektionsmittel verkauft wie im Durchschnitt des vergangenen halben Jahres. In der vergangenen Woche (16. bis 22. März) sank die Abgabe dann auf die Hälfte des üblichen Wertes - was darauf zurückzuführen ist, dass Desinfektionsmittel fast flächendeckend ausverkauft waren.

Auch bei anderen Produkten wurden beachtliche Werte registriert: So wurde in der dritten Märzwoche mehr als viermal so viel Seife verkauft wie sonst (+ 337 Prozent). Auch die Absatzzahlen für Toilettenpapier lagen in der Woche mehr als dreimal so hoch wie üblich (+ 211 Prozent). Deutlich erhöhte Absatzzahlen wurden auch bei passierten Tomaten, Zucker und Reis verzeichnet.

In die negativen Zahlen hingegen rutschte das Bier: In den ersten drei Märzwochen kauften die Deutschen vier bis neun Prozent weniger Bier als im Durchschnitt der vergangenen sechs Monate. Alle Zahlen des Statistischen Bundesamtes basieren auf Auswertungen digital verfügbarer Kassendaten, sogenannten Scannerdaten.

Die Einschränkungen in der Corona-Krise ließen aber nicht nur den Markt für Hygieneartikel und Toilettenpapier boomen. In Nordrhein-Westfalen stieg auch der Absatz von Sexspielzeugen und Kondomen deutlich an. Wie eine Sprecherin des Bielefelder Onlinehändlers „eis.de“ mitteilte, sei vor allem der Verkauf von Solo-Sexartikeln für Frauen und Männer extrem gestiegen. Insgesamt hätten sich die Bestellzahlen für das Sortiment seit dem Auftauchen des Coronavirus verdoppelt, heißt es. Auch der Bielefelder Kondomhersteller „Ritex“ verzeichnet deutlich mehr Umsatz. Die Nachfrage nach Ritex-Kondomen habe sich im aktuellen Monat gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt, sagte Geschäftsführer Robert Richter.

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