Finanzmarkt-Jongleure vor Gericht Cum-Ex: Fast 1000 Beschuldigte in NRW

Bonn · Bei Cum-Ex inszenierten Finanzmarkt-Jongleure ein Verwirrspiel gegenüber dem Fiskus, um Steuern mehrfach erstattet zu bekommen - obwohl sie diese gar nicht gezahlt hatten. Dem Staat entstand ein Milliardenschaden. In Bonn beginnt heute der zweite Strafprozess um Steuerbetrug mit Aktien in großem Stil.

 Beim ersten Prozess saßen zwei Angeklagte (3.v.l. und 2.v.r.) vor dem Bonner Landgericht auf der Anklagebank.

Beim ersten Prozess saßen zwei Angeklagte (3.v.l. und 2.v.r.) vor dem Bonner Landgericht auf der Anklagebank.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit 77 Jahren genießt man, wenn man gesundheitlich einigermaßen auf der Höhe ist, seinen Ruhestand. In diesem Alter als Angeklagter in einem Gerichtssaal zu sitzen, ist nicht das, was man in der Regel mit diesem Lebensabschnitt verbindet. Bei Christian S., ehemals Generalbevollmächtigter der renommierten Hamburger Privatbank Warburg, ist das anders. Er muss sich ab Dienstag vor dem Bonner Landgericht den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft stellen. Die Anklage lautet auf schwere Steuerhinterziehung.