Antisemitismus Heute vor 100 Jahren wurde Außenminister Walter Rathenau ermordet

Bonn · Vor 100 Jahren wurde Außenminister Walther Rathenau ermordet. Sein Tod zeigt, wie tief der Antisemitismus schon lange vor der NS-Machtergreifung in Deutschland verwurzelt war.

   Walther Rathenau   (1867-1922): Der von Rechtsterroristen ermordete Reichsaußenminister schwankte stets zwischen  
  Selbsthass und Stolz, Euphorie und Depression  – u nd blieb trotz aller Mühen ein Leben lang ein einsamer Mann  X   Foto: dpa

Walther Rathenau (1867-1922): Der von Rechtsterroristen ermordete Reichsaußenminister schwankte stets zwischen Selbsthass und Stolz, Euphorie und Depression – u nd blieb trotz aller Mühen ein Leben lang ein einsamer Mann X Foto: dpa

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Der Freitag, ein langer, aufreibender Arbeitstag, endete erst nach zäher spätabendlicher Konferenz mit dem US-Botschafter. Ein paar Stunden Schlaf müssen genügen. Es gibt so viel zu tun. Unermüdlich arbeitet der Außenminister an der Realisierung seiner beiden Träume: Das besiegte Deutschland trotz der erdrückenden Reparationszahlungen an die Siegermächte in eine friedliche Zukunft als gleichberechtigtes Mitglied einer europäischen Staatengemeinschaft zu führen. Und: Seinen Landsleuten zu beweisen, dass ein Jude ein vorbildlicher Deutscher sein kann.