Vor 400 Jahren: Die Reise der „Mayflower“ Die Puritaner und ihre neue Welt

Bonn/Leiden · Am 16. September 1620 sticht ein Häuflein radikaler Protestanten auf einem viel zu kleinen Schiff in See. Sie verirren sich im Sturm, den ersten Winter überlebt nur jeder Zweite. Erst Jahrhunderte später wird die Reise der „Mayflower“ zum Gründungsmythos der USA.

  Die „Mayflower“ war nur das Zweitschiff:  Das zeitgenössische Gemälde von Adam Willaerts zeigt „Die Abfahrt der Pilgerväter in Delfshaven“ auf der „Speedwell“.

Die „Mayflower“ war nur das Zweitschiff: Das zeitgenössische Gemälde von Adam Willaerts zeigt „Die Abfahrt der Pilgerväter in Delfshaven“ auf der „Speedwell“.

Foto: Rose-Marie und Erik de Mol van Otterloo-Collection

Wer mit Ruud Polet auf seiner schmalen Barkasse über den Alten Rhein ins Zentrum von Leiden schippert, der erlebt die Stadt fast wie im „Gouden Eeuw“, dem 17. Jahrhundert, das die Niederländer ihr „Goldenes Zeitalter“ nennen. Am Morspoort – dem westlichen Stadttor – vorbei, in dessen Nähe der kleine Rembrandt van Rijn spielte, geht es auf dem breiten Galgewater, der Heerengracht und dem Rapenburg Canal entlang schmucker Bürgerhäuser zur zentralen Koornbrug und dem Stadhuis mit dem schlanken Uhrturm.