Gauck verleiht hoch dotierten Preis an Umweltpioniere

Kassel · Für den jahrzehntelangen Einsatz zur Verbesserung der Umwelt hat Bundespräsident Joachim Gauck drei Männer mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

 Bundespräsident Joachim Gauck (2.v.l.) und die Preisträger Peter Hennicke (l) und Gunther Krieg sowie Ehrenpreisträger Hubert Weinzierl mit seiner Frau Beate Weinzierl posieren in Kassel für die Fotografen. Foto: Swen Pförtner

Bundespräsident Joachim Gauck (2.v.l.) und die Preisträger Peter Hennicke (l) und Gunther Krieg sowie Ehrenpreisträger Hubert Weinzierl mit seiner Frau Beate Weinzierl posieren in Kassel für die Fotografen. Foto: Swen Pförtner

Foto: DPA

Man werde von der Beharrlichkeit und dem Weitblick der Preisträger ermutigt, sagte Gauck am Sonntag in Kassel bei der Vergabe der mit insgesamt 500 000 Euro höchstdotierten Umweltauszeichnung Europas. Der 22. Deutsche Umweltpreis ging an den emeritierten Professor Peter Hennicke und den Unternehmer und Wissenschaftler Professor Gunther Krieg. Den erst zum vierten Mal vergebenen Ehrenpreis erhielt der Naturschützer Hubert Weinzierl.

Der 72 Jahre alte Hennicke gilt als einer der profiliertesten Wegbereiter der Energiewende. "Energieeffizienz ist die beste Ressource, die Energiewende umzusetzen", betonte er. Krieg hat unter anderem Sensoren entwickelt, die Schadstoffe sichtbar machen. So können reine Stoffe gewonnen werden, beispielsweise für das Recycling von Plastikflaschen.

Weinzierl (78), der für sein Lebenswerk geehrt wurde, setzt sich seit sechs Jahrzehnten für Naturschutz ein und hatte unter anderem bei der Entstehung des Nationalparks Bayerischer Wald mitgewirkt. "Sie haben großen Anteil daran, dass Umweltschutz in Deutschland eine politische Kraft geworden ist", betonte Gauck.

"Alle drei Preisträger zeigen uns: Wir können viele Dinge anders machen, wo vermeintlich eherne Sachzwänge walten", sagte Gauck. "Wir können Entwicklungen beeinflussen." Weinzierl habe einmal gesagt, dass eigentlich jeder Mensch eine doppelte Staatsbürgerschaft haben müsse: die seines Staates und die der Weltgemeinschaft. "Handeln sollten wir jedenfalls in diesem doppelten Bewusstsein. Und mit dem Bewusstsein, dass wir - mehr als alle Generationen vor uns - auch die Mittel dazu besitzen."

Weinzierl sagte in einem Filmbeitrag, dass er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe feststellen müssen, dass sich die Menschheit noch immer in einem "finsteren Krieg" befinde, nämlich dem gegen die Schöpfung. Deshalb habe er sich fortan für den Naturschutz engagiert.

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