Wissenschaftsfestival im Mai „Pint of Science“ findet in Bonner Kneipen statt

Bonn · Beim Bonner Festival „Pint of Science“ soll das Publikum in Bonner Gaststätten spannende Wissenschaft in lockerer Atmosphäre erleben. An drei Tagen gibt es zahlreiche Programmpunkte.

Marianne Roca, Biologin, testet Ton und Licht in der Rheinbühne.

Marianne Roca, Biologin, testet Ton und Licht in der Rheinbühne.

Foto: Julia Schlee

Marianne Roca wagt etwas Neues: Die promovierte Biologin tauscht für kurze Zeit ihr Labor gegen die Bühne und ihr Mikroskop gegen ein Mikrofon. Die 29-Jährige gehört zu den 17 Vortragenden des internationalen Wissenschaftsfestivals „Pint of Science“, das vom 22. bis zum 24. Mai auch in Bonn Forschung auf unterhaltsame Art in Kneipen und andere Kulturräume bringt.

20 Minuten Zeit hat Roca, um in der Rheinbühne das Publikum für ihr Thema zu begeistern. Am Bonner Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar (MPINB) forscht sie über eine interessante Wurmart namens Pristionchus pacificus.

Das Tier misst knapp einen Millimeter und ernährt sich von Bakterien und den Larven anderer Fadenwürmer. Es benutzt seinen Tastsinn und die Zähne, um seine Beute zu finden und zu töten. Allerdings: Handelt es sich um seine Nachkommen, hält der Pristionchus inne: Die eigene Brut wird verschont.

Der Austausch mit dem Publikum ist ausdrücklich erwünscht

Roca und ihre Kollegen um Teamleiter James Lightfoot untersuchen, was diesem System, das den Nachwuchs vor dem räuberischen Elternteil schützt, zugrundeliegt. „Wir beschäftigen uns insbesondere mit Selbst- und Fremderkenntnis“, erklärt Roca.

Die junge Frau wird am 23. Mai zum ersten Mal bei „Pint of Sciene“ (sehr frei übersetzt: „ein halber Liter Wissenschaft“ – also im Sinne von Bier) auf der Bühne stehen. „Ich liebe es, andere für unsere Forschung zu begeistern“, sagt sie. Gespannt ist sie darauf, welche Fragen im Anschluss an ihren Vortrag (in englischer Sprache) aus dem Publikum kommen werden. Denn ein lockerer Austausch ist ausdrücklich gewünscht.

Die Französin, die seit zwei Jahren am MPINB in Bonn arbeitet, meldete sich schnell, als Vortragende aus der Uni und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen gesucht wurden. Für sie war es der kurze Dienstweg. Denn die Organisation des Bonner Festivals liegt bei ihrer Kollegin Julia Schlee aus der Max-Planck-Öffentlichkeitsarbeit und ehrenamtlichen Mitdirektorin von „Pint of Science“ Deutschland. „Ich freue mich immer sehr, wenn wir junge Forschende, und besonders junge Frauen, auf die Bühne holen können“, sagt Schlee. Und dort fühlte sich Roca bei der Ton- und Lichtprobe schon sehr wohl.

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