Internationales Wissenschafts-Projekt Bonner Forscher untersucht älteste gefundene Dino-Eier

Bonn/Toronto · Ein internationales Wissenschaftsteam hat im kanadischen Toronto die bislang ältesten gefundenen Dinosaurier-Eier untersucht und die Ergebnisse im "Scientific Reports" veröffentlicht. Dabei war auch der Paläontologe Martin Sander vom Steinmann-Institut der Universität Bonn.

 Auf der Grafik ist ein Langhalsdinosaurier abgebildet, der vor 195 Millionen Jahren lebte. Im Vordergrund befinden sich die Eier mit den darin enthaltenen Embryonen mit Dottersäcken.

Auf der Grafik ist ein Langhalsdinosaurier abgebildet, der vor 195 Millionen Jahren lebte. Im Vordergrund befinden sich die Eier mit den darin enthaltenen Embryonen mit Dottersäcken.

Foto: Universität Bonn

Die ältesten Dinosaurier-Eier hat ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Robert Reisz von der University of Toronto Mississauga untersucht. Mitglied des Teams war auch Martin Sander von der Universität Bonn.

Die Dino-Eier sind rund 195 Millionen Jahre alt und stammen aus Argentinien, China und Südafrika. Die Eier und Eierschalen stammen allesamt von langhalsigen Sauropoden, die sich von Pflanzen ernährten und rund vier bis acht Meter groß waren. Die Saurier waren damals erstaunlich häufig und weit über die Erde verbreitet. Die Ergebnisse wurden im Wissenschafts-Journal „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Warum harte Schalen?

Das Forscherteam untersuchte insbesondere die Dicke der Eierschalen, das den Schalen innen anhaftende Häutchen sowie den Mineralgehalt und die Porenverteilung der Schalen. Die Wissenschaftler suchten dabei nach Hinweisen, warum diese frühen Eier harte Schalen entwickelt hatten, während Reptilien und Säugetiere ihre Nachkommen ohne Schalen zur Welt brachten. Was war in der Evolution passiert, das die Ausbildung harter Eierschalen begünstigte?

Ein möglicher Grund für diese Entwicklung könnte laut Aussage der Wissenschaftler sein, dass Schalen den Embryo vor Fressfeinden schützten, ebenso vor anderen Tieren, die lediglich in den Nestern wühlten. Der Bonner Paläontologe Martin Sander zieht noch eine weitere Möglichkeit in Betracht: „Die Mineralisierung der Eierschalen könnte auch dadurch begünstigt worden sein, weil zu dieser Zeit der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre begann, deutlich anzusteigen.“ Von heutigen Reptilien ist bekannt, dass zu wenig Sauerstoff die Schalenbildung behindert.

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