Clickmer Systems Britische Firma übernimmt Start-up der Uni Bonn

Bonn/Rheinbach · Das Unternehmen Clickmer Systems stellt synthetische Alternativen zu Antikörpern her. Trotz des neuen Besitzers: Das Forscher-Team bleibt in der Region.

 Im Labor: Dr. Nora Karnowski (links) und Dr. Maren Hamann (rechts) gehören zum Clickmer-Systems-Team.

Im Labor: Dr. Nora Karnowski (links) und Dr. Maren Hamann (rechts) gehören zum Clickmer-Systems-Team.

Foto: Volker Lannert / Uni Bonn

Der Plan hat funktioniert: Vor drei Jahren hatte ein Team von Forschenden um Professor Günter Mayer vom Limes-Institut beschlossen, hart für die Investitionsreife seines Ausgründungsprojekts „Clickmer Systems“ der Uni Bonn zu arbeiten. Was folgte, war die Weiterentwicklung am Life Science Inkubator (ansässig am ehemaligen Bonner Forschungszentrum caesar). Und jetzt ist es soweit: Das britische Unternehmen APIS Assay Technologies Ltd hat das Start-up für einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag übernommen.

Das junge Unternehmen entwickelt sogenannte Clickmere als eine synthetische Alternative zu Antikörpern, die in der Forschung und der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden können. Mit den Clickmeren lassen sich etwa Virusinfektionen nachweisen, der Impfstatus bestimmen oder Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen feststellen.

Antikörper können durch Clickmere ersetzt werden

Ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sind Antikörper, die aus Proteinen (Eiweißen) bestehen und Krankheitserreger in Schach halten. In der Medizin werden sie etwa als Impfstoff, zur Krebstherapie oder für die Diagnostik eingesetzt.

Der Arbeitsgruppe von Professor Mayer ist es gelungen, solche Antikörper anwendungsbezogen durch synthetische „Clickmere” zu ersetzen. Die Technologie geht auf Pionierarbeiten von Professor Michael Famulok zurück, der ebenfalls am Limes-Institut forscht.

„Unser Team konnte in den vergangenen Jahren die Anwendbarkeit der Clickmer-Technologie und ihre ökonomische Verwertbarkeit zeigen”, sagt Mayer, der auch Transferbeauftragter der Uni Bonn ist.

„Nun geht es darum, zusammen mit APIS Assay Technologies unsere Entwicklungen schnell zur kommerziellen Marktreife innerhalb der In-vitro-Diagnostik zu bringen, damit Anwender davon profitieren können.” Während der Entwicklungsphase hat das Bundesforschungsministerium das Projekt mit 1,7 Millionen Euro gefördert.

Das Clickmer-Systems-Team, bestehend aus Projektleiter Dr. Joachim Schorr, Dr. Nora Karnowski, Dr. Maren Hamann, Dr. Johanna Kauppila und Stefanie Büsch, wird auch unter dem Dach von APIS Assay Technlogies, einem erfahrenen Entwickler von Tests für die Molekulardiagnostik, weiterforschen. Die Wissenschaftler beziehen nun neue Räume im Gründer- und Technologiezentrum Rheinbach.

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