GA-Telefonaktion am 1. März Dem Schlaganfall rechtzeitig zuvorkommen

Bonn · Am 1. März findet die nächste GA-Telefonaktion statt: Drei Experten geben Tipps zu Prävention und Hilfe bei Schlaganfällen.

 Hat eine Person einen Schlaganfall, muss es schnell gehen. Rufen Sie sofort (!) die 112 und informieren Sie den Notdienst über die Symptome.

Hat eine Person einen Schlaganfall, muss es schnell gehen. Rufen Sie sofort (!) die 112 und informieren Sie den Notdienst über die Symptome.

Foto: dpa/Boris Roessler

Laut aktuellen Studien im Fachmagazin European ­­Heart Journal kann das Risiko für Schlaganfälle reduziert werden, indem man sich nur zweimal zwei Minuten pro Tag körperlich anstrengt. Die Welt­gesundheitsorganisation WHO stellte jedoch kürzlich fest, dass sich gerade in Deutschland fast die Hälfte der Erwachsenen zu wenig bewegt; unter den jungen Menschen sind es der Gesundheitsorganisation zufolge sogar 80 Prozent.

Welche Möglichkeiten zum Schutz vor Schlaganfällen gibt es also über die tägliche Bewegung hinaus? Fragen dazu beantworten bei einer Telefonaktion des General-Anzeigers am Mittwoch, 1. März, Professor Christian Dohmen (Chefarzt Neurologie und neurologische Intensivmedizin an der LVR-Klinik Bonn), Professor Sebastian Paus (Chefarzt Neurologie an den GFO-Kliniken Troisdorf) und Dr. Hartmut Bauer (Chefarzt Neurologie, Marienhospital Euskirchen). Einige Infos vorab.

Was ist überhaupt ein Schlag­anfall? „Beim Schlaganfall kommt es plötzlich zu einer Durchblutungsstörung des Gehirns oder einer Einblutung am Gehirn“, sagt Christian Dohmen. „Dadurch tritt dann plötzlich eine Lähmung auf oder man kann plötzlich nicht mehr richtig sprechen. Ganz wichtig ist, dass dann rasch gehandelt wird, weil wir heute sehr gute Behandlungsmöglichkeiten haben, die aber umso wirksamer sind, desto früher sie zum Einsatz kommen.“

Wie erkenne ich einen Schlag­anfall? Sebastian Paus erklärt: „Grundsätzlich besteht bei jeder plötzlich aufgetretenen Lähmung oder Sprechstörung oder Sehstörung die Möglichkeit, dass ein Schlaganfall vorliegt. Der Schlag­anfall ist ein Notfall: dann sollte lieber einmal zu viel die 112 gewählt werden, als einmal zu wenig.“

Ein auch für Laien geeigneter kurzer Test sind die sogenannten FAST-Kriterien. F steht für „Face“ (Gesicht). Wenn Sie befürchten, dass jemand einen Schlaganfall erlitten haben könnte: Kann der oder die Betreffende lächeln, wenn Sie ihn oder sie darum bitten? Oder hängt vielleicht ein Mundwinkel herab? Auch dies deutet auf eine einseitige Lähmung des Körpers hin.

Das Kriterium A steht für „Arme“: Kann die Person sie nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen? Sinkt ein Arm oder dreht er sich, spricht das für eine Lähmung. S steht für „Sprache“: Sagen Sie dem/der Betroffenen einen einfachen Satz vor und bitten Sie darum, ihn zu wiederholen. Achten Sie darauf, ob die Stimme verwaschen klingt – das spricht für eine Sprachstörung. T steht für „Time“ (Zeit): Rufen Sie sofort (!) die 112 und informieren Sie den Notdienst über die Symptome. Ein Schlaganfall kann auch vorliegen, wenn nur eines der Zeichen zutrifft.

Gibt es einen klassischen Vor­boten für einen Schlaganfall? Hartmut Bauer sagt: „Manchmal kommt es nur zu einer vorübergehenden Durchblutungsstörung des Gehirns, die nur so kurz anhält, dass die Beschwerden sich meist innerhalb einer Stunde wieder zurückbilden. Das ist dann eine sogenannte TIA, eine »Transitorisch ischämische Attacke«. Doch auch hierbei handelt es sich um einen kleinen Schlaganfall. Deshalb sollte auch in solchen Fällen immer ein Krankenhaus aufgesucht werden, um einem vollendeten Schlaganfall vorzubeugen.“

Die Telefonnummern unserer drei Experten am Mittwoch, 1. März, von 18 bis 20 Uhr: erst (0228) 66 88... und dann für Professor Christian Dohmen die Durchwahl -628, für Professor Sebastian Paus die Durchwahl -199 und für Dr. Hartmut Bauer die Durchwahl -445.

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