Telefonaktion zur Gesundheit Hilfe für die Problemzone Beckenboden

Fünf Bonner Urologinnen geben Rat: Telefonaktion des GA am Donnerstag, 15. September 2022.

 Ständiger, sehr schmerzhafter Harndrang plagt die Betroffenen der Interstitiellen Zystitis (Symbolbild).

Ständiger, sehr schmerzhafter Harndrang plagt die Betroffenen der Interstitiellen Zystitis (Symbolbild).

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Ein gesunder Beckenboden ist nicht selbstverständlich. Viele Menschen klagen über Schmerzen und über Harninkontinenz. Und etwa die Interstitielle Zystitis will erst einmal eindeutig diagnostiziert werden. Mit fünf Expertinnen zu diesen Themen können GA-Leser bei einer Telefonaktion mit der Arbeitsgemeinschaft BeckenBodenGesundheit e.V. am Donnerstag, 15. September, von 18 bis 20 Uhr ins vertrauliche Gespräch kommen.

Fünf Expertinnen am Telefon

Unsere Expertinnen sind:

die auf Beckenbodentherapie spezialisierte Physiotherapeutin Katrin Franke;

Dr. Sigrid Tapken, Fachärztin für Urologie und Urogynäkologie mit dem Praxisschwerpunkt Interstitielle Zystitis;

Dr. Annette Kohler, in Bonn Fachärztin für Frauenheilkunde sowie spezialisierte Urogynäkologin;

Professorin Ruth Kirschner-Hermanns, Fachärztin für Urologie und Andrologie sowie Koordinatorin des Bonner Kontinenz- und Beckenbodenzentrums und Leiterin der Sektion Neuro-Urologie in der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Bonn; sowie schließlich

Dr. Andrea Hocke, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychotherapeutin und Leiterin der Gynäkologischen Psychosomatik an der Uni-Frauenklinik.

Schmerzhaft und schwer einzugrenzen: Die Interstitielle Zystitis

Gerade das Blasenschmerzsyndrom namens Interstitielle Zystitis ist für Mediziner schwer einzugrenzen, zumal Verwechslungsgefahr mit anderen Krankheiten wie einem Harnwegsinfekt besteht, die erst einmal ausgeschlossen werden müssen. Häufig treten zugleich Begleiterkrankungen wie Muskel- oder Gelenkschmerzen, Migräne, Allergien oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen auf.

Für die Betroffenen äußert sich das Problem als ein intensives Krampfen der Blase mit oft sehr schmerzhaftem Harndrang. Der Patient muss häufig – in manchen Fällen 50 Mal pro Tag – auf die Toilette, egal ob tagsüber oder nachts, kann dabei aber nur geringe Harnmengen unter Pressen und Schmerzen ausscheiden. Meist leiden Betroffene auch unter starken und chronischen Unterbauchschmerzen ohne erkennbaren Grund sowie unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Je früher die Diagnose, desto besser die Aussichten

Die Ursachen der Interstitiellen Zystitis sind bis heute weitgehend unbekannt. Klar ist: Die schützende Zellschicht, die die Blase auskleidet, ist beschädigt. Dadurch können aggressive Bestandteile des Harns in tiefere Gewebeschichten vordringen, was wiederum eine Reizung von Nervenendigungen und entzündliche Veränderungen der Blasenwand verursacht.

Auftreten kann die Interstitielle Zystitis in jedem Lebensalter, stark verbreitet ist sie jedoch zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Auch Kleinkinder und Jugendliche können die typischen Beschwerden zeigen. Frauen sind etwa neun Mal häufiger betroffen als Männer.

Auch wenn die Interstitielle Zystitis nicht vollständig heilbar ist, gibt es doch verschiedene Therapieoptionen, welche die Beschwerden lindern und die Lebensqualität steigert können. Generell gelte, so die Fachärztinnen: Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser sind die Behandlungserfolge.

Die Telefonnummern unserer Expertinnen am 15. September von 18 bis 20 Uhr: (0228) 66 88- und dann für Katrin Franke die Durchwahl -275, für Dr. Sigrid Tapken die -277, für Dr. Annette Kohler die -278, für Professorin Ruth Kirschner-Herrmanns die -274 sowie für Dr. Andrea Hocke die -276.

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