Streit bei den Bonner Politologen Studierende veranstalten Info-Treffen zum „Professorengezänk“

Bonn · Streit am Uni-Institut für Politologie und Soziologie: Studierende wollen wissen, was los ist. Darum gibt es am Dienstagabend eine Info-Veranstaltung - unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Das Uni-Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Lennéstraße.

Das Uni-Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Lennéstraße.

Foto: Benjamin Westhoff

Für heute Abend haben die Studierendenvertreter am Uni-Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie zu einer Info-Veranstaltung mit einer „Initiativgruppe“ von Professoren eingeladen, die das Institut neu auf Sozialwissenschaften ausrichten wollen. Dadurch soll es im Sinne von Innovation und fächerübergreifender Zusammenarbeit (Kernanliegen des vor Kurzem zurückgetretenen Dekans der Gesamtfakultät, Volker Kronenberg) breiter aufgestellt und stabilisiert werden.

Darüber beraten die Reformer schon seit Juli vorigen Jahres, bisher ohne Ergebnis – und ohne Beteiligung der Lernenden. Das Kommunikationsdefizit sollte durch den längst fälligen Meinungsaustausch möglichst behoben werden.

Die Studierenden sehen sich von dem Reformvorhaben verunsichert. Was etwa soll aus dem grundlegenden Bachelor-Studiengang „Politik und Gesellschaft“ werden? Sollen die Reformgegner (vor allem einige – aber nicht alle – Politikprofessoren um Frank Decker) zum neuen Institut gehören, in dem sie befürchten, an den Rand gedrängt zu werden? Oder sollen sich die Unwilligen in ein eigenes Seminar zurückziehen?

Einige dürfen beim Treffen nicht dabeisein; der GA auch nicht

Decker selber wurde zum Treffen nicht eingeladen. Er sieht das aber ganz tiefenentspannt, sagt er: Wie er sei die Mehrheit der Studierenden doch dafür, dass im Wesentlichen alles so bleibt, wie es ist. Letztlich liege die Entscheidung über eine Neuorganisation beim übergeordneten Fakultätsrat und dem Rektor – und derzeit nicht auf Termin.

Kurz vor dem Info-Treff wurde die Presse durch den Vorstand der Studierenden-Fachschaft ausdrücklich ausgeladen, weil von „vorläufigen Ansichten“ nichts nach außen dringen soll. Uni-Sprecher Andreas Archut will das nicht kommentieren.

Auf Nachfrage bittet allerdings der Frontmann der „Initiativgruppe“, Clemens Albrecht, um Verständnis. Derzeit handle es sich einfach noch um „Professorengezänk“.

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