Opulente Forschungsförderung für Bonn Ministerium fördert forschende Mediziner

Bonn · Neun Millionen Euro fließen vom Bundesforschungsministerium an die Universität Bonn und das Universitätsklinikum (UKB).

 Das Universitätsklinikum Bonn (UKB).

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB).

Foto: Benjamin Westhoff

Großer Erfolg für die Medizinische Fakultät der Universität Bonn und das Universitätsklinikum Bonn (UKB): Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert beide zusammen im Zuge der Ausschreibung „Advanced Clinician Scientist“ (ACS) mit rund neun Millionen Euro. Das teilte das UKB am Montag mit.

Laut BMBF gibt es im Gegensatz zu den mittlerweile gut etablierten Unterstützungsprogrammen für den ärztlichen wissenschaftlichen Nachwuchs („Clinician Scientists“) bisher nur wenige Förderangebote für forschende Mediziner, die ihre Facharztausbildung bereits abgeschlossen haben („Advanced Clinician Scientists“). An diesem Punkt soll das neu aufzubauende Förderprogramm in Bonn ansetzen und forschende Fachärzte und Fachärztinnen mit den Schwerpunkten Immunologie, Neurowissenschaften, Genetik und Epidemiologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Onkologie unterstützen.

Ziel der Initiative des BMBF ist es, die Karriereperspektiven in Forschung und Krankenversorgung in der Universitätsmedizin deutschlandweit zu erhöhen. An acht Standorten einschließlich Bonn werden dafür im Laufe der nächsten drei Jahre zwölf ACS-Positionen geschaffen. Darüber hinaus werden in Bonn zwei weitere Stellen vom Exzellenzcluster ImmunoSensation 2 finanziert.

Die Geförderten werden von ihrer klinischen Tätigkeit zur Hälfte freigestellt

Neben interdisziplinärem Arbeiten und individuellen Angeboten in den Bereichen Coaching, Mentoring und Führungskräftetraining stehen bei dem Programm auch Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus. So ist laut UKB unter anderem sichergestellt, dass mindestens die Hälfte der Teilnehmenden Frauen sind.

„Für einen langfristigen Erfolg und eine nachhaltige Wirkung des ACS-Programms sind Chancengleichheit und attraktive Karriereperspektiven für die Teilnehmenden entscheidend. Außerdem setzt die Medizinische Fakultät auf Kontinuität und finanziert das ACS-Programm mit dem Fakultäts-Budget über die Erstfinanzierung hinaus“, sagt die Sprecherin des Bonner Programms, Professorin Anja Schneider. Sie ist Direktorin der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am UKB und Gruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen.

Wer an dem Programm teilnimmt, erhält eine 50-prozentige Freistellung von der klinischen Tätigkeit zugunsten der Forschung – und damit die Chance, „sowohl das wissenschaftliche Profil zu schärfen als auch die klinischen Ziele zu verfolgen“, fügt Co-Sprecherin Professorin Annkristin Heine hinzu, stellvertretende Klinikdirektorin und leitende Oberärztin der Abteilung für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III.

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