Ein Neustart in Präsenz Die Uni Bonn eröffnet das Akademische Jahr

Bonn · Der Chor war nur als Video dabei: Die Universität Bonn feiert die Eröffnung ihres neuen Akademischen Jahres diesmal noch „hybrid“.

 In Ornat und mit Amtskette betritt Rektor Michael Hoch zur Eröffnung des Akademischen Jahres die Aula im Hauptgebäude der Uni.

In Ornat und mit Amtskette betritt Rektor Michael Hoch zur Eröffnung des Akademischen Jahres die Aula im Hauptgebäude der Uni.

Foto: Benjamin Westhoff

Präsenz: früher eine Selbstverständlichkeit, zuletzt ein weit entfernter Traum und jetzt endlich wieder Realität im Hochschul-Alltag. Anderthalb Jahre lang haben die Studierenden an der Universität Bonn die Hörsäle und Seminarräume nicht von innen gesehen, für manche von ihnen ist es gar vollkommen unbekanntes Terrain.

Die offizielle Eröffnung des Akademischen Jahres am vergangenen Montag fand am gestrigen Nachmittag allerdings als hybride Veranstaltung statt. Dieses Konzept, so bestätigt es Uni-Rektor Professor Michael Hoch in seiner Begrüßungsrede, hat sich offenbar bewährt.

Außerdem ist die Pandemie noch nicht vorbei; aus diesem Grund durften der Internationale Chor der Universität und die Camerata Musicale auch nicht live auftreten, sondern lediglich mit einem Musik­video für ein wenig Auf­lockerung sorgen.

Inhaltlich stand dagegen in weiten Teilen nicht das Corona-Virus im Zentrum des Fest­aktes, sondern das deutsche Wissenschaftssystem in Zeiten globaler Umbrüche – und die Katastrophe im Ahrtal, die auch viele Universitäts-Mitglieder betroffen hat.

Bereits Professor Hoch lenkte den Blick auch auf die Exzellenzstrategie der Universität. „Es muss für uns auch weiter darum gehen, die Universität fit zu machen für den internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe“, sagte er.

Grundlagenforschung braucht einen langen Atem, aber macht sich bezahlt

Doch der ist nicht so einfach zu gewinnen, wie Professor Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, in seiner Keynote und einer daran anschließenden Podiumsdiskussion ausführte. Seine deutliche Kritik unter anderem: „Die Grüne Gentechnik stößt immer noch auf Misstrauen, und die KI-Forschung findet vor allem in US-amerikanischen und chinesischen Unternehmen statt.“

Die Stärke Deutschlands sei derweil die Grundlagenforschung – auch wenn solche Forschung einen langen Atem benötige. Dann aber macht sie sich bezahlt. „Vier Nobelpreise in nur zwei Jahren, darauf können wir in Deutschland stolz sein“, gestand Stratmann.

In einer zweiten Gesprächsrunde drehte sich die Diskussion um die Unwetterkatastrophe, die neben dem Ahrtal auch andere Landstriche in der Region getroffen hat.

Teilnehmer waren Gerd Friedsam, Präsident des Technischen Hilfswerks, Professorin Shen Xiaomeng, Vizerektorin der United Nations University Europe, Professor Hans Moser, Referatsleiter im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie Professorin Annette Scheersoi, Prorektorin für Nachhaltigkeit der Universität.

Ganz gemäß der Tradition rundeten schließlich Proklamationen und die Verleihung internationaler Auszeichnungen den Festakt ab.

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