Folgen einer Corona-Infektion Uniklinik Bonn sucht Teilnehmer für Covid-19-Langzeitstudie

Bonn · Wie wirkt sich eine Covid-19-Infektion auf die Lunge und das zentrale Nervensystem aus? Das untersucht derzeit die Uniklinik Bonn und sucht Genesene sowie gesunde Personen für eine Studie zu Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung.

 Das Uniklinikum Bonn sucht Teilnehmer für eine Studie.

Das Uniklinikum Bonn sucht Teilnehmer für eine Studie.

Foto: Benjamin Westhoff

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) erforscht derzeit die Langzeitfolgen von Covid-19 und sucht noch bis Ende des Jahres Teilnehmer für eine entsprechende Studie. Gesucht werden Personen zwischen 25 und 75 Jahren mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion, die außer Geruchs- und Geschmacksverlust keine Symptome aufweisen, sowie gesunde Personen zur Kontrolle, wie Inka Väth von der Uniklinik mitteilte.

Mit der Langzeitstudie sollen mögliche Effekte einer Coronavirus-Infektion untersucht werden, die zu Langzeitfolgen aufgrund einer Schädigung der Lunge oder des Nervensystems führen können. „Es ist noch nicht gut verstanden, wie eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus Folgeerkrankungen der Lunge und des zentralen Nervensystems auslösen kann. Wir untersuchen Langzeiteffekte des Virus aus vielen Blickwinkeln, um hier möglichst viel Klarheit zu gewinnen“, sagt Studienleiter Professor Michael Heneka, Direktor der Neurodegeneration an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des UKB. Die „Covimmune-Clin“-Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 500.000 Euro gefördert.

Ziel der Studie sei es, die Versorgung von Post-Covid-Patienten zu verbessern. „Wenn wir nicht wissen, womit wir es zu tun haben, wie können wir es dann behandeln?“, fragt Diplom-Psychologin Catherine Nichols Widmann, Studienautorin und Leitende Neuropsychologin an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie. Das Studienziel einer guten Versorgung Betroffener bestätigt auch Co-Studienleiter Professor Dirk Skowasch, Leiter der Pneumologie am Herzzentrum. „Es deutet sich an, dass jeder zwanzigste Post-Covid-Patient einen residualen also bleibenden Lungenbefund hat. Ob und welche therapeutische Konsequenz sich daraus langfristig ergibt, ist Teil dieser Studie“, sagt er.

Studie umfasst drei Termine und mehrere Untersuchungen

Die Studie umfasst eine neurologische Untersuchung, ein Lungenfunktion-Test, eine Untersuchung der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, des Wohlbefindens und der Gehirnstruktur mit Hilfe der Magnetresonanztomographie sowie Blutproben, heißt es von der Uniklinik. Es gibt drei Termine, die in der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie auf dem Venusberg stattfinden. Die Untersuchungen am Anfang und nach zwölf Monaten nehmen ungefähr sechs Stunden in Anspruch. Eine Zwischenuntersuchung nach Studien-Halbzeit dauert etwa zwei Stunden.

Interessierte können sich an das Studienteam per Mail an neuro-covid19@ukbonn.de mit Angabe ihrer Kontaktdaten wenden. Weitere Informationen zur Studie gibt es auf der Homepage der Uniklinik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Hilfe für Start-ups aus der Hochschule
Wenn Forschende und Studierende zu Gründern werden wollen Hilfe für Start-ups aus der Hochschule
Zum Thema
Aus dem Ressort