2 500 "Neue" beginnen heute ihr Studium

Bonner Uni bei ausländischen Studierenden begehrt - Boom in Volkswirtschaftslehre

2 500 "Neue" beginnen heute ihr Studium
Foto: Jürgen Pätow

Bonn. Ostern ist vorbei, für die Bonner Studierenden beginnt am Dienstag das Sommersemester. Besonders aufregend ist das für die rund 2 500 "Neuen", die sich laut Uni-Pressestelle ins erste Fachsemester eingeschrieben haben oder von anderen Hochschulen in die Bundesstadt wechseln. Aller Aufregung um drohende Einstellung von Studiengängen zum Trotz bewegt sich der Zulauf auf dem Vorjahresniveau. Genaue Zahlen werden freilich erst in einigen Wochen feststehen, da Nachrück- und Losverfahren noch nicht abgeschlossen sind.

Ein Trend ist aber ganz deutlich: Die Universität Bonn entwickelt sich immer mehr zum Mekka für ausländische Studierende. Bereits jetzt liegt sie mit 11,4 Prozent Immatrikulierter aus aller Welt weit über dem Bundesdurchschnitt. Zum neuen Semester haben sich über 2 300 Ausländer hier um einen Studienplatz beworben - mehr, als je zuvor in einem Sommersemester. Natürlich erfüllte nicht jeder die Zulassungsbedingungen, doch kommt mittlerweile etwa jeder fünfte Bonner Studienanfänger aus einem anderen Land.

"In vielen Fächern ist die Nachfrage konstant geblieben", sagt Uni-Sprecher Andreas Archut. Mit einer deutlichen Ausnahme: Der große Zulauf, den die Volkswirtschaftslehre (VWL) seit der Aufhebung der Zulassungsbeschränkung im vergangenen Wintersemester erlebt hat, wird sich voraussichtlich auch in diesem Sommer fortsetzen. Begannen vor einem Jahr 109 Studierende im ersten VWL-Semester, so sind es diesmal etwa 280. Bonn ist bei den angehenden Wirtschaftswissenschaftlern offenbar besonders beliebt, weil hier ein Kreditpunktesystem bei den Prüfungen am Semesterende das große Schlussexamen ersetzt.

Wieder zeigt sich, dass mit etwa 2 500 Studienanfängern im Sommer deutlich weniger an die Universität strömen als im Wintersemester - da waren es rund 3 500. Doch das ist die Regel: Der früheste Semesterbeginn nach dem Abitur liegt nun einmal im Oktober und in vielen Fächern ist ein Studienbeginn im Sommersemester nicht möglich - so etwa in Informatik und in den stark nachgefragten Medienwissenschaften.

Über die Dortmunder Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) erhielten diesmal im Fach Medizin Bewerber bis zur Durchschnittsnote 2,2 eine Zulassung, für Zahnmedizin reichte ein Durchschnitt von 2,7, für Pharmazie 2,8. Am schärfsten ist der Numerus clausus nach wie vor in Psychologie: Er liegt in Nordrhein-Westfalen derzeit bei der Traumnote 1,8. In Biologie konnte man dagegen auch noch mit 3,3 einen Studienplatz ergattern, und in Ernährungs- und Haushaltswissenschaft, Lebensmittelchemie sowie der Rechtswissenschaft bekamen alle Bewerber einen Platz.

Zu den Pluspunkten des Bonner Sommersemesters gehören die sonnigen Stunden auf der Hofgartenwiese oder im Botanischen Garten, der erstmals auch an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist. Weitere Highlights der Universität, die sich dann auch mit speziellen Vorträgen für die Bonner Bürger öffnet, werden der "Dies academicus" am 30. Mai und die zweite Bonner Wissenschaftsnacht "NachtLeben" am 6. Juli mit den Schwerpunkten Medizin, insbesondere Hirnforschung und Informationstechnik, sein. Und am 7. Juli soll schließlich der Alumniclub der Bonner Alma Mater gegründet werden - damit die Ehemaligen mit ihrer Uni möglichst ein Leben lang verbunden bleiben.

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