Auf Arafat folgt die Hoffnung

Im Nahen Osten gibt es erstmals seit langem die Aussicht auf Frieden

  Vaterfigur der Palastinenser:  Jassir Arafat, aufgenommen am 29. Oktober 2004.

Vaterfigur der Palastinenser: Jassir Arafat, aufgenommen am 29. Oktober 2004.

Foto: ap

Als am 11. November in Paris der Tod des Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat bekanntgegeben wurde, schwankte die Welt zwischen der Hoffnung auf einen Neubeginn im nahöstlichen Friedensprozess und der Furcht vor Chaos, Bruderkampf und einer nochmaligen Drehung an der Schraube der israelisch-palästinensischen Gewalt.

Nun, keine zwei Monate später, zeigt sich, dass die Chancen auf eine Wiederbelebung des festgefahrenen Dialogs so gut sind wie seit Jahren nicht. Die Zukunft des Friedensprozesses hängt vor allem an drei Personen: US-Präsident George Bush, Israels Regierungschef Ariel Scharon und am endgültigen Nachfolger Arafats als Palästinenserpräsident.

Beste Chancen hat der neue PLO-Chef Mahmud Abbas, der sogleich zu einem Ende der Gewalt gegen Israel aufgerufen und den bewaffneten Aufstand als Fehler bezeichnet hat. Ein weiteres Zeichen der Hoffnung: Israel will sich auch nach einem blutigen Anschlag offenbar nicht vom neuen Friedenskurs abhalten lassen.

Verteidigungsminister Schaul Mofas kündigte an, die israelischen Streitkräfte würden sich während der Wahl eines Nachfolgers für Arafat am 9. Januar aus allen Städten und Ortschaften in den Autonomiegebieten zurückziehen.

Zudem sprach er sich erstmals dafür aus, den geplanten Abzug aus dem Gazastreifen mit den Palästinensern zu koordinieren und nicht einseitig umzusetzen. Abgesichert werden soll der neue Kurs von einer großen Koalition in Israel.

Das Jahr 2005 könnte dem Nahen Osten etwas Neues bringen: eine wirkliche Aussicht auf baldigen Frieden.

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