Helmholtz-Gymnasium in Duisdorf Auf dem Weg zur World School

DUISDORF · Bonn soll seine zweite "International Baccalaureate World School" bekommen. Zumindest bereitet das Duisdorfer Helmholtz-Gymnasium sich darauf vor, einen internationalen Bildungsgang einzurichten, der es ihm ermöglicht seinen Schülerinnen und Schülern zusätzlich zum Abitur künftig auch das International Baccalaureate (IB) vergeben zu können.

 Das Koordinationsteam des Helmholtz-Gymnasiums für das internationale Abitur mit Brigitte Lauth (2.v.l.) und Barbara Kliesch (Mitte).

Das Koordinationsteam des Helmholtz-Gymnasiums für das internationale Abitur mit Brigitte Lauth (2.v.l.) und Barbara Kliesch (Mitte).

Foto: Schneider-Barthold

Es wäre dann nach dem Friedrich-Ebert-Gymnasium die zweite staatliche Schule in Bonn, die das IB anbietet. Die Stadt Bonn fördert das Projekt mit 15.000 Euro im Jahr.

"Das Verfahren ist an strenge Auflagen und Anforderungen an die Infrastruktur gebunden", so Koordinatorin Brigitte Lauth, die Englisch und Erdkunde unterrichtet. Die International Baccalaureate Organisation (IBO) in Genf, die die Zulassung vergibt, hat der Schule einen Consultant zur Seite gestellt, der sie berät.

Im Juni besucht er die Schule, um sie zu begutachten. "Da geht es vor allem um die Ausstattung etwa der Bibliothek oder der Experimentierräume", so Lauth. Und die beteiligten Lehrer müssen natürlich auch nach und nach ihre Fortbildungen machen.

"Indem wir unseren Schülern die Gelegenheit bieten, einen international anerkannten und renommierten Abschluss, das International Baccalaureate (IB) zu erwerben, möchten wir einerseits eine sinnvolle und konsequente Erweiterung unseres Angebots im Bilingualen Zweig schaffen. Andererseits ist es unser Ziel, Familien, die berufsbedingt aus dem Ausland nach Bonn kommen, die Möglichkeit zu bieten, an anderen Schulen begonnene Laufbahnen bei uns fortzusetzen", so Lauth.

Dabei biete das seit vielen Jahren etablierte DAZ-Programm (Deutsch als Zweitsprache) gute Voraussetzungen für die sprachliche Integration. Doch die Schule muss das IB auch in die Schulphilosophie einbetten - für das Team um die Stellvertretende Schulleiterin Barbara Kliesch und Koordinatorin Lauth ist das nicht nur eine Menge Papierkram, sondern viel konzeptionelle Arbeit.

Wenn alles glatt läuft, dann könnten die Schüler der jetzigen 9. Klassen in drei Jahren zusätzlich zum Abitur das IB-Diplom erwerben. Verpflichtet ist dazu niemand, betont Lauther. "Aber es ist eine tolle Chance für die Schüler." Natürlich kommen Zusatzstunden auf die Schüler zu. Voraussetzung ist außerdem, dass sie bis zu 22 Wochenstunden englischsprachigen Unterricht während der Qualifikationsphase belegen.

Da die Schule das IB erst aufbaut, ist die Wahlmöglichkeit zunächst beschränkt. Die IB-Schüler müssen Englisch und Geschichte in englischer Sprache sowie Deutsch als so genannte Higher Level-Fächer, also Leistungskurse belegen. Hinzu kommt, ebenfalls in englischer Sprache, Biologie und Mathematik sowie wahlweise entweder Geografie oder eine weitere Fremdsprache. Es gibt noch weitere Fächer, wie etwa Theory of Knowledge (TOK) und World Literature, die die Kandidaten belegen müssen.

Neben der akademischen Bildung wird im IB Diploma Programme großer Wert auf die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit gelegt. Deshalb wird von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern auch ein umfangreiches Engagement in sozialen sowie künstlerisch-kreativen Bereichen (Creativity Action Service, CAS) gefordert.

Info: Die Informationsveranstaltung für die Eltern und Schüler zur Gymnasialen Oberstufe und zum Internationalen Baccalaureate (IB) am Helmholtz-Gymnasium am heutigen Montag beginnt um 19.30 Uhr im PZ ("Pädagogisches Zentrum") der Schule in Duisdorf an der Helmholtzstraße 13, Hauptgebäude, 1. Etage.

Bildungsabschluss:
Das International Baccalaureate (IB) ist ein internationaler Bildungsabschluss, der von der International Baccalaureate Organisation (IBO), eine gemeinnützige Stiftung in Genf, vergeben wird. Auch wenn das IB ist kein öffentlich-rechtlicher Schulabschluss ist, so wird es in der Regel international von Universitäten als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt.

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