Botanischer Garten in Bonn Blick in das neue Lehrgewächshaus

BONN · Wer in das Lehrgewächshaus der Botanischen Gärten geht, sollte festes Schuhwerk anhaben. Sonst sind nämlich ruckzuck die Füße nass.

Diese Kannen sind nicht zum Gießen gedacht: Kustos Wolfram Lobin pflückt die verwelkten Trichter der fleischfressenden Pflanzen.

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"Um die Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent zu halten, steht immer etwas Wasser auf dem Boden", sagt Kustos Wolfram Lobin. Die Pfützen verdampfen und sorgen für tropisches Klima, zusätzlich vernebelt eine Pumpe in regelmäßigen Abständen die Luft.

In zwei Klimazonen gedeihen bei 20 und 25 Grad Celsius rund 600 Pflanzen. Auch wenn vieles automatisch funktioniert, gibt es zur Kontrolle jeden Tag einen Gießdienst. Der öffnet beispielsweise auch im Winter die Dachfenster. "Sonst würde sich das Glashaus durch die Sonnenstrahlen zu sehr aufheizen", sagt Lobin.

Im Sommer wird deshalb ein Rollo ausgefahren. Seit 2010 steht das Gewächshaus, das unter seinem Dach neben fleischfressenden Pflanzen und kostbaren Velloziaceaen auch eine 33 Jahre alte blaue Amaryllis beheimatet. In einem abgetrennten Seminarraum können Studenten und Schüler das Grün direkt untersuchen und bestimmen. Alle zwei Wochen kommt auch eine Kindergruppe des Naturschutzbundes vorbei. "Diese Angebote wollen wir weiter ausbauen", sagt Lobin.