Forschungsmuseum Koenig Bonner Zoologe entdeckt neue Echsenarten

BONN · Philipp Wagner vom Forschungsmuseum Koenig beschreibt Agamen aus Somalia und Äthiopien. Schon auf den ersten Blick sind sie spektakulär: Leicht blau und rot kommen Agama lanzai und Agama somalica daher.

 Leicht rot und blau gefärbt: Agama lanzai wurde am Horn von Afrika entdeckt.

Leicht rot und blau gefärbt: Agama lanzai wurde am Horn von Afrika entdeckt.

Foto: Peter Novak

Für Herpetologen sind die beiden Echsenarten aber auch deshalb erwähnenswert, weil es sich bei ihnen um Entdeckungen handelt.

Gemeinsam mit Zoologen der Washington-Universität in den USA und aus Tschechien hat der Reptilienspezialist Dr. Philipp Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität in Bonn, die beiden Agamenarten am Horn von Afrika jetzt in der europäischen Fachzeitschrift für Herpetologie "Amphibia-Reptilia" beschrieben.

Die beiden Echsenarten leben in Somalia und Äthiopien - einer Region, die wegen ihrer politisch instabilen Verhältnisse für die Wissenschaftler schwer zu bereisen ist, wie sie berichten. "Darum haben wir zu einem großen Teil auf Tiere zurückgegriffen, die wir in Forschungssammlungen gefunden haben", so Philipp Wagner vom Museum Alexander Koenig.

Dies veranschauliche, wie wichtig derartige Sammlungen auch für die heutige Forschung seien. Der Fund der beiden Echsenarten selbst sei keine riesige Überraschung. Bereits 2011 und auch in diesem Jahr haben Herpetologen neue Agamenarten aus Äthiopien beschrieben. "Wir ahnen mittlerweile, dass wir es hier innerhalb dieser Gruppe mit einem Hotspot der Artenvielfalt zu tun haben", sagt Wagner.

Das Horn von Afrika, zu dem Äthiopien und Somalia gehören, spielt mit seiner Artenvielfalt eine besondere Rolle, so die Zoologen. Die dortigen Wüstengebiete gelten in der Erdgeschichte als Rückzugsraum vieler Echsenarten - die seien nun durch den Klimawandel bedroht.

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