Gerichtsurteile sorgen für Umbruch Wer trägt die Schuld am Klimawandel?

Bonn · Beim vertrackten „Klimarecht“ galt lange die unausgesprochene Regel: Weil alle schuld sind, ist keiner schuld. Das ändert sich gerade.

  Vor dem Urteil    im Film-Justizdrama „Ökozid“, das im Jahre 2034 spielt: Altbundeskanzlerin Angela Merkel (Martina Eitner-Acheampong) spricht mit dem Richter.

Vor dem Urteil im Film-Justizdrama „Ökozid“, das im Jahre 2034 spielt: Altbundeskanzlerin Angela Merkel (Martina Eitner-Acheampong) spricht mit dem Richter.

Foto: picture alliance/dpa/rbb/zero on/Julia Terjung

Das Gericht ist zu der Auffassung gelangt, dass die Bundesrepublik Deutschland durch Pflichtverletzungen bei der Abwehr des Klimawandels gegen universal geltende Menschenrechte verstoßen hat. Das Gericht beruft sich in seinem Urteil auf das in Artikel 6 der UN-Konvention verbürgte Recht auf Leben und davon abgeleitet auf eine unversehrte Natur. Deutschland wird zu Schadensersatz verurteilt.“ So verkündet es der Richter (Schauspieler Edgar Selge) in Minute 89 des ARD-Films „Ökozid“, der im Jahr 2034 (die Folgen des Klimawandels sind inzwischen dramatisch) spielt und im Jahr 2020 ausgestrahlt wurde. Handlung: 31 Länder des Südens haben Deutschland wegen Verbrechen gegen die Natur vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag angeklagt und machen das Land teilverantwortlich für die zunehmende Zahl von Sturmfluten, Dürren und Hitzewellen. „Ökozid“ sorgte für Diskussionen, aber es war eben nur ein Film.