Hochschule Bonn/Rhein-Sieg Die Studentenhäuser wachsen rasant

SANKT AUGUSTIN · Der große Baukran dreht sich unermüdlich, zwei riesige Baugruben wurden von einem 60-Tonnen-Bagger bereits ausgehoben. Es gab Zeiten, da standen bis zu fünf Lkw an, um den geladenen Fertigbeton für die Fundamente der Studentenhäuser loszuwerden. Bei einem der insgesamt vier geplanten Häuser ist der Kellerrohbau so gut wie fertig.

 Der Kran dreht sich, die Bagger rollen: Die Studentenhäuser in Sankt Augustin sollen zum Wintersemester 2014 bezugsfertig sein.

Der Kran dreht sich, die Bagger rollen: Die Studentenhäuser in Sankt Augustin sollen zum Wintersemester 2014 bezugsfertig sein.

Foto: Holger Arndt

15 Mitarbeiter sind derzeit auf der Großbaustelle hinter der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beschäftigt und arbeiten mit Hochdruck daran, den gesetzten Fertigstellungstermin für die Häuser zum Wintersemester 2014 auch einzuhalten.

Ursprünglich sollten die Häuser ein Semester früher fertig sein, aber das hat wegen der Verzögerungen bei der Planung und den Eintragungen ins Grundbuch nicht geklappt, so Alexander Matis von der Projektgesellschaft Studentencampus Sankt Augustin GmbH, das Projekt heißt Stuhaus.

Die Firmen für den Rohbau und die Ausschachtung sind im Moment neben dem Sportplatz beschäftigt. Schon bald sollen Sanitär- und Elektrofirmen hinzukommen. Koordiniert werden die gesamten Bauarbeiten von Bauleiter Adalbert Fahl, für das Generalunternehmen HW Hotel- und Wohnbau GmbH aus Koblenz.

Seit Anfang August wird gebaut auf dem Areal, und es geht flott voran, damit im September/Oktober 2014 die ersten Studenten in die Appartements und Wohnungen einziehen können. Synergieeffekte sollen dabei möglichst effizient genutzt werden.

Deshalb beginnen auch für die hinteren beiden Häuser ebenso wie für das Parkhaus die Ausschachtungen am 4. Oktober. "Das ist eine Linienbaustelle", erklärt Fahl das Prinzip, das am günstigsten sei. So könne man die Verfüllungen für die ersten beiden Häuser mit dem Erdmaterial aus dem Aushub der letzten beiden Häuser machen. Auch das Schalungsmaterial könne wiederverwendet werden und so bliebe der Materialberg überschaubar, was bei dem gleichzeitigen Bau aller vier Häuser nicht der Fall sei. Zudem wäre dann auch der Lkw-Verkehr auf der 10 000 Quadratmeter großen Fläche viel zu massiv, man stünde sich gegenseitig auf den Füßen. Insgesamt seien die Bedingungen gut, beteuert Fahl. Das Beste, was man finden könne, sei der Kiesboden, der für die Versickerung des Wassers optimal sei. "Obwohl wir deshalb kein stehendes Wasser in der Baugrube haben, arbeiten wir mit wasserundurchlässigem Beton", so sei man auf der sicheren Seite.

Die vielen Fertigteile ebenso wie die Ausbaustoffe werden von Firmen aus der Region angeliefert. Ein zweiter Kran wird bald im hinteren Teil der Baustelle aufgestellt, und die beiden kleinen Versetzkräne heben die schweren Fertigbauteile aus Kalksandstein dorthin, wo sie verbaut und verklebt werden. Insgesamt sind zwölf Gewerke mit bis zu 40 Handwerkern und Bauarbeitern an dem Bau beteiligt, und am Ende, in der heißen Phase, das weiß der Bauleiter schon jetzt, gebe es kein freies Wochenende mehr. "Der Termin steht, die Unbekannte ist der Winter." Aber vorher sollten in den beiden vorderen Häusern schon Dach und Fenster eingebaut sein, damit ausgetrocknet werden könne, erklärt er den weiteren Verlauf. "Wir rechnen damit, dass wir pro Geschoss ungefähr zehn Tage benötigen."

Wer das alles genauer unter die Lupe nehmen will, kann dies schon bald via Webcam tun, die demnächst an einem Kran angebracht werden soll. Der Bedarf an den Studentenwohnungen sei schon jetzt groß. "Ein komplettes Haus haben wir an eine Stiftung, die noch nicht namentlich genannt werden will, verkauft", freut sich Matis über das große Interesse. Auch Anfragen sowohl von interessierten Käufern als auch von Studenten von außerhalb gebe es reichlich.

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