"Short Cuts" Doktoranden der Philosophischen Fakultät stellen ihre Themen zur Diskussion

Bonn · "Short Cuts" stand an der Tür zum Hörsaal III der Philosophischen Fakultät. Und kurz und bündig musste es hier im Halbstundentakt auch einen ganzen Dies Academicus lang zu zugehen. Doktoranden der unterschiedlichsten philosophischen Fächer sollten ihre aktuellen Dissertationsthemen auf den Punkt bringen und sich damit auch einem breiten Publikum zur Diskussion stellen.

 Engagiert bei den "Short Cuts": (von links) David Assmann, Alexander Kleinschrodt, Monja Müller, Isabell Mandt, Nicolas Mittler und Peter Berger.

Engagiert bei den "Short Cuts": (von links) David Assmann, Alexander Kleinschrodt, Monja Müller, Isabell Mandt, Nicolas Mittler und Peter Berger.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

"Wir sehen das als Chance an, mit anderen Doktoranden und Interessierten in Austausch zu kommen", erläuterten die Organisatoren David Assmann, Peter Berger und Nicolas Mittler ihr Konzept. Ansonsten doktere doch jeder mit seinem Thema vor sich hin.

"Wir wollen bewusst nicht nur im eigenen Saft schmoren und einen Dialog auch zwischen den verschiedenen Fachrichtungen anstoßen", sagte Berger, selbst Germanistik-Doktorand, der gerade über den Strukturwandel des deutschen Dramas am Ende des 19. Jahrhunderts schreibt. "Diese Short Cuts sind wunderbare Möglichkeiten, auch seine eigene Ausdruckskraft vor Publikum zu trainieren." Außerdem tue es gut, die Fachsprache bei dieser Gelegenheit für fachfremde Zuhörer herunterzuschrauben und sich auch kritischen Fragen zu stellen.

Drinnen im Hörsaal III trägt der Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker Alexander Kleinschrodt aus seinem auf den ersten Blick eher sperrigen Dissertationsthema vor. Über "Musikhören und seine Verortung im sozialen Raum" arbeitet er. Die musikalische Praxis lasse sich nicht ohne ihre Beziehung zu architektonischen Räumen, zur Anordnung von Akteuren und Gegenständen beleuchten, doziert er. Und zeigt Bilder von traditionellen Festspielhäusern und den neuen Tempeln der Musik. Und plötzlich gewinnt sein Vortrag Fahrt.

Die Fragen sprudeln nur so aus den Hörsaalreihen. Ob Kleinschrodt auch die Säle der Popkonzerte in seine Forschungsarbeit einbeziehe, wie er zu Public-Viewing-Örtlichkeiten stehe, wollen Zuhörer wissen. Und schon steckt der Doktorand in einer engagierten Diskussion. Es folgen die Isabell Mandt und Monja Müller mit ihren "Short-cut"-Auftritten zu Kaffeehaus-Literatur und "Street Art"-Projekten im öffentlichen Raum.

Das Organisatorentrio hat immer wieder das Hörermikrofon herumzureichen. Das Publikum beteiligt sich rege. "Toll", meint Peter Berger. "Ich denke, wir haben hier eine guten Anfang für weitere Gespräche gemacht."

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