Bonner Astronomen Eine einzige Galaxie sind eigentlich zwei

BONN · Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Marita Krause und Rainer Beck vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) hat eine neue Methode zur Untersuchung der Magnetfelder von Galaxien im Universum angewandt.

 Aufnahme per "Karl G. Jansky Very Large Array": UGC 10288 ist eine von der Seite aus gesehene Spiralgalaxie.

Aufnahme per "Karl G. Jansky Very Large Array": UGC 10288 ist eine von der Seite aus gesehene Spiralgalaxie.

Foto: MAX-PLANCK-INSTITUT

Beim Studium von ausgedehnten Gashüllen - sogenannten Halos - im Umfeld von nahe gelegenen Galaxien fanden sie über detaillierte Messungen der Radiostrahlung mit dem Radioteleskop "Karl G. Jansky Very Large Array" (VLA) heraus, dass eines der Objekte nicht aus einer Galaxie allein besteht. Es sind vielmehr zwei Galaxien in sehr unterschiedlicher Entfernung, die zufällig hintereinanderstehen und bisher nicht voneinander unterschieden werden konnten. Eine solche Konstellation zeigt Details von der näheren Galaxie, die ansonsten nicht erfasst werden könnten.

Im Rahmen einer Untersuchung von 35 Galaxien wurde auch UGC 10288 beobachtet, eine von der Seite aus gesehene Spiralgalaxie in gut 100 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Dabei ergaben Messungen mit dem amerikanischen VLA-Radioteleskop in verschiedenen Konfigurationen die besten Radiokarten, die bisher von dieser Galaxie gemacht werden konnten.

Die detaillierten Radiobilder zeigen eine weitere Galaxie in wesentlich größerer Entfernung, die starke Radiostrahlung aussendet und entlang der Sichtlinie fast genau hinter UGC 10288 liegt. In früheren Radiobildern konnten beide Galaxien nicht voneinander unterschieden werden und verschmolzen zu einem Objekt.

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