Neue Leiterin am Bonnern Institut für Patientensicherheit Fehler mit fatalen Folgen

BONN · Ein Institut an der Bonner Universität beschäftigt sich mit Patientensicherheit. Professorin Tanja Manser ist die neue Leiterin.

 Funktionierendes Team, geringe Fehlerrate: Tanja Manser beschäftigt sich mit Patientensicherheit.

Funktionierendes Team, geringe Fehlerrate: Tanja Manser beschäftigt sich mit Patientensicherheit.

Foto: Uni Bonn/Barbara Frommann

Wenn der Arzt einem Patienten im Krankenhaus ein Medikament verordnet, dieser aber versehentlich ein anderes erhält, dann nennen das Fachleute ein "unerwünschtes Behandlungsereignis", Unbeteiligte nennen es "Fehler" und der betroffene Patient vermutlich "Pfusch" - besonders wenn die Verwechslung ihm schadet.

Seit fünf Jahren gibt es an der Universität Bonn ein Institut für Patientensicherheit, das die Ursachen solcher Fehler in der Patientenversorgung und deren mögliche Vermeidung untersucht - das bundesweit einzige seiner Art.

Jetzt hat Professorin Tanja Manser von der Universität Fribourg in der Schweiz die Leitung des Instituts übernommen. "Fehler sind in der Regel nicht einer Person zuzuschreiben, sondern hängen meistens vom Zusammenspiel ganz verschiedener Faktoren ab", sagt die Arbeitspsychologin.

In funktionierenden Teams sei die Fehlerrate meist geringer, weil sich der Einzelne stärker mit seiner Aufgabe identifiziere. Ziel sei es, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben optimal erfüllen können. Wichtig sei etwa, wie beim Schichtwechsel von Ärzten und Pflegepersonal die Übergaben gestaltet werden.

"Mein Ziel ist es, das Institut für Patientensicherheit als wissenschaftliches Kompetenzzentrum in Deutschland zu etablieren und international noch stärker zu vernetzen", so Manser, deren Stiftungsprofessur in den kommenden fünf Jahren vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. gefördert wird.

Weitere Informationen zum Institut gibt es im Internet unter www.ifpsbonn.de

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