Universität Bonn Gemeinsamen Master-Studiengang mit United Nations University eröffnet

BONN · "Wir schreiben heute internationale Universitäts-Geschichte!" Das war eine der Kernaussagen von Svenja Schulze, als am Mittwoch ein neuer Master-Studiengang an der Uni Bonn eröffnet wurde.

 Freuen sich über den neuen Studiengang: Chinwe Ifejika Speranza, Jürgen Fohrmann, Svenja Schulze und Jakob Rhyner.

Freuen sich über den neuen Studiengang: Chinwe Ifejika Speranza, Jürgen Fohrmann, Svenja Schulze und Jakob Rhyner.

Foto: Barbara Frommann

Die Euphorie der NRW-Wissenschaftsministerin ist berechtigt, denn mit "Geography of Environmental Risks and Human Security" tun sich erstmals eine auf nationalem Hochschulrecht basierende staatliche Universität und die auf Völkerrecht beruhende United Nations University (UNU) zusammen.

Entsprechend hob auch der UNU-Vizerektor Professor Jakob Rhyner in seiner Ansprache die beachtliche Leistung der Juristen hervor, die einen guten "Weg durch den Rechts-Dschungel" gefunden haben. Und der Direktor der Bonner Universität, Professor Jürgen Fohrmann, nannte die Einrichtung des Studiengangs "für sich selbst genommen schon einen Vorgang der interkulturellen Kompetenz".

Viel Lob also für eine neue Fachrichtung in Bonn, die dem Wohl der Menschheit dienen soll. Alle Redner ermahnten die Dozenten und Studierenden dazu, Brücken zu schlagen zwischen den Disziplinen. Da wird einiges auf die Wissenschaftler zukommen, denn Umweltrisiken lauern in vielen Bereichen von explodierendem Bevölkerungswachstum über Umweltschäden bis hin zum Klimawandel. Soziologie, Anthropologie und natürlich das Hauptfach Geografie müssen verknüpft und hinterfragt werden.

"Folgerichtig stellt der neue Studiengang den Menschen in den Mittelpunkt und verbindet die großen globalen Herausforderungen im Bereich Umwelt und Klimaschutz mit Sicherheitsfragen", erklärte Ministerin Schulze. "Wir brauchen ein neues Denken, das zu neuen Antworten führt", rief sie den Gästen der Eröffnungsveranstaltung zu.

Unter denen befanden sich auch die 30 ersten Studierenden des neuen Master-Studiengangs. Aus 14 verschiedenen Ländern und mit vielen spannenden Biografien kommen sie, erklärten zwei von ihnen, die sich selbst und ihre Pläne vorstellten. Da war Lena Siedentopp aus Deutschland, die bei Auslandsaufenthalten in Argentinien, Costa Rica und Israel immer wieder über das Thema Wasser gestolpert ist, und die sich später auch beruflich damit beschäftigen will.

Und da war Felix Akrofi-Atitianti aus Ghana, der seine Heimat mit neuen Konzepten vor immer häufigeren Naturkatastrophen bewahren will. Sie und ihre Kommilitonen werden durchgängig in englischer Sprache in Lernmodulen und in Praktika bei UN-Organisationen vier Semester lang studieren und dann mit einem Master of Science abschließen.

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