Gute Aussichten für Ingenieure und IT-Experten wie Systemanalytiker und Programmierer

Die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Bonner Universität bringen Studenten und Firmen zusammen

Gute Aussichten für Ingenieure und IT-Experten wie Systemanalytiker und Programmierer
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Bonn. Lohnt sich ein Studium überhaupt? Wo gibt es Praktikumsstellen, Themen für die Abschlussarbeit und vor allem einen Arbeitsplatz? Fragen, die längst nicht mehr allein Examenskandidaten vorbehalten sind, sondern die sich angesichts der Umstruktierung auf Bachelor- und Master-Studiengänge und den seit diesem Semester fälligen Studienbühren auch Abiturienten und Erstsemestern stellen.

"Erwartet werden Sie" - so steht es auf den Plakaten zum sechsten Unternehmenstag der Fachhochschule (FH) Bonn-Rhein-Sieg am Mittwoch, 8. November, auf dem Campus in Sankt Augustin, an dem sich jetzt zum zweiten Mal die Bonner Universität beteiligt. Die Einladung ist ebenso an die Unternehmen selbst - vom mittelständischen Betrieb bis zum Großkonzern - gerichtet, die auf der Suche nach qualifizierten Bewerbern dort zu einem möglichst frühen Zeitpunkt direkte und persönliche Kontakte knüpfen können.

Insgesamt 78 Unternehmen aus der Region Bonn und Rhein-Sieg sowie aus Städten wie Hamburg, München, Stuttgart und Bremen sind dieser Einladung gefolgt. "Damit ist die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen", zieht Udo Scheuer, Leiter des Wissenschafts- und Technologietransfers an der Fachhochschule und zuständig für die Organisation des Unternehmenstages, Bilanz.

Seit fünf Jahren besteht das Angebot, "das sich von der Vielzahl anderer Recruiting-Messen darin unterscheidet, dass wir alle Studenten ansprechen", fügt Scheuer hinzu. "Ziel ist es, in erster Linie Kontakte zu knüpfen und zu vermitteln", beschreibt Rüdiger Mull vom Forschungs- und Veranstaltungsmanagement der Bonner Universität das Konzept. Das betrifft sowohl Kontakte zwischen Studenten und Unternehmen sowie auch zwischen Unternehmen und Professoren, die als Ansprechpartner auch über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen.

Wer ein Thema für eine Examensarbeit sucht, eine Tätigkeit als Werkstudent oder sogar schon mit kompletter Bewerbungsmappe zum Gespräch erscheint, findet vor Ort seine Ansprechpartner. "Wie man sich dort präsentiert, sollte bis zur Kleidung auf den jeweiligen Gesprächspartner abgestimmt sein", empfiehlt Scheuer. Entsprechende Vorbereitungskurse an der FH seien zur Hälfte auch von Bonner Studenten besucht worden.

Aber auch alle, die sich ohne konkretes Ziel einfach nur informieren möchten, sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Um sich ein Meinungsbild aller Beteiligten zum Unternehmenstag zu bilden, wird es am 8. November erstmals eine Umfrage des Zentrums für Evaluation und Methodenlehre der Universität Bonn geben.

Die Frage, ob sich ein Studium lohnt, beantworteten Kurt Hägerbäumer, Leiter des Hochschulteams der Bonner Agentur für Arbeit, und sein Kollege, Pressesprecher Paul Moser, mit einem klaren Ja. Denn die Statistik "Arbeitsmarkt für Akademiker" für das Jahr 2005 gibt den Hochschulabsolventen von morgen Anlass zu Zuversicht. So ist die Arbeitslosigkeit bei Akademikern insgesamt um drei Prozent gesunken.

Besonders gefragt sind Ingenieure mit einem Stellenzuwachs von 29,7 Prozent. Auch der Markt für IT-Experten wie Systemanalytiker und Programmierer entwickle sich positiv, berichtet Hägerbäumer. Einen Aufwärtstrend gibt es laut Statistik der Bundeagentur auch für Wirtschaftswissenschaftler der Fächer Volks- und Betriebswirtschaft zu verzeichnen. Hier ist die Arbeitslosigkeit um 6,1 (VWL) und 6,7 Prozent (BWL) gesunken.

Auch für Naturwissenschaftler haben sich die Chancen spürbar verbessert. Bei den Geisteswisenschaften, die dem Trend insgesamt nicht folgen, bilden Soziologen noch die Ausnahme. Hier raten die Experten, möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln.

Unternehmenstag: 8. November, 9 bis 15 Uhr, Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Grantham-Allee 20, Sankt Augustin.

Mehr dazu unter www.fh-utag.de

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