Informatik-Professor kommt aus Californien an den Rhein

Seit 1982 lebt der Informatiker Professor Peter Schröder in den USA, nun möchte er nach Deutschland zurückkehren - an die Universität Bonn

Informatik-Professor kommt aus Californien an den Rhein
Foto: privat

Bonn. (sj) Seit 1982 lebt der Informatiker Professor Peter Schröder in den USA, nun möchte er nach Deutschland zurückkehren - an die Universität Bonn. Vergangene Woche gab die Humboldt-Stiftung grünes Licht für die mit 3,5 Millionen Euro dotierte Humboldt-Professur.

Kommen die Berufungsverhandlungen zwischen Bonner Alma mater und Schröder zu einem positiven Ergebnis, könnte er vielleicht schon im Wintersemester am Rhein forschen und lehren.

Der Informatiker arbeitet seit 16 Jahren am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena. "So sehr ich das Leben in Süd-Kalifornien genieße, kann ich mir nicht vorstellen, hier alt zu werden", teilt Schröder dem GA auf Anfrage mit. "Deutschland ist im Herzen immer noch meine Heimat. " Die Humboldt-Professur erleichtere den Wechsel etablierter Wissenschaftler nach Deutschland und verschaffe der Universität den notwendigen Spielraum.

"Die Informatik, die ich betreibe, erfordert ein hohes Maß an Mathematik", erklärt Schröder. "Auf diesem Gebiet ist die Universität Bonn spitze in Deutschland." Die 3,5 Millionen Euro, die bis 2016 vom Bundesforschungsministerium zur Verfügung gestellt werden, ermögliche Investitionen in Ausstattung und Personal.

Der Informatiker gilt als einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Computergrafik und der ihr zugrunde liegenden Mathematik. Mit seinen Gleichungen bringt er dem Computer bei, wo er eine höhere Auflösung braucht, um Details in einer Darstellung exakt zu beschreiben. Anwendungen seien etwa medizinische oder wissenschaftliche Visualisierungen, berichtet er.

Schröder wurde 1960 in Deutschland geboren. Nach dem Studium der Mathematik und Informatik an der TU Berlin promovierte er 1994 in Princeton. Noch als Doktorand gelang es ihm, ein offenes Problem zu lösen, das schon 1760 von dem Mathematiker Johann Heinrich Lambert (1728-1777) formuliert worden war.

Über die University of South Carolina kam er dann 1995 als Assistant Professor ans Caltech. Der Professor hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den NSF Career Award, Computer-Grafik-Preise und im Jahr 2006 den Humboldt-Forschungspreis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort