Ein Plumps in der Steppe ISS-Raumfahrer auf die Erde zurückgekehrt

Baikonur · 173 Tage haben drei ISS-Raumfahrer im All verbracht. Im Sonnenschein landet ihre Kapsel direkt vor der Kamera. Nur starker Wind spielt ihnen einen Streich.

 US-Astronaut Robert Shane Kimbrough (M) wird in Dzhezkazgan (Kasachstan) aus der russischen Sojus-Kapsel MS-02 getragen.

US-Astronaut Robert Shane Kimbrough (M) wird in Dzhezkazgan (Kasachstan) aus der russischen Sojus-Kapsel MS-02 getragen.

Foto: Kirill Kudryavtsev/POOL AFP/AP

Mit einer harten Landung in der kasachischen Steppe sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt.

Ihre russische Sojus-Kapsel schwebte an einem rot-weißen Fallschirm herab und setzte mit einem Plumps auf, wie die Fernsehkamera der Raumfahrtbehörden Roskosmos und Nasa am Montag zeigte. Doch dann zerrte kräftiger Wind an dem Fallschirm, der die Kapsel umkippte und sie noch einige Meter über den Boden schleifte.

Rettungskräfte waren aber schnell zur Stelle und holten den US-Astronauten Shane Kimbrough und die russischen Kosmonauten Andrej Borissenko und Sergej Ryschikow unverletzt aus der Sojus. Sie hatten knapp ein halbes Jahr in der Schwerelosigkeit auf der ISS geforscht.

Auf der Station arbeiten weiterhin die Amerikanerin Peggy Whitson als neue Kommandantin, der Russe Oleg Nowizki und der französische Astronaut Thomas Pesquet von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Am 20. April sollen die Raumfahrer Fjodor Jurtschichin (Russland) und Jack Fischer (USA) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS starten. Russland schickt aus finanziellen Gründen weniger Kosmonauten ins All. Deswegen bleibt ein Platz leer.

Kimbrough, Ryschikow und Borissenko hatten 173 Tage im All verbracht. Unter Kimbroughs Kommando arbeitete die Crew an Hunderten Experimenten in den Bereichen Biologie, Biotechnologie, Physik und Geowissenschaft. Der Amerikaner war auch an mehreren Außeneinsätzen beteiligt, um eine neue Andockstation vorzubereiten.

Der technisch problemlose Rückflug der drei Raumfahrer dauerte knapp dreieinhalb Stunden. Weil das Einschweben der Kapsel südöstlich der Stadt Scheskasgan bei Sonnenschein gut zu beobachten war, sprachen Experten im Nasa-TV von einer der spektakulärsten Sojus-Landungen.

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