Wissenschaftsrallye der Universität Bonn Junge Forscher schauen genau hin

BONN · Welche Stoffe sorgen dafür, dass Blätter grün und Möhren gelb sind? Habe ich das mal in der Schule gelernt? Die Teilnehmer an der siebten Wissenschaftsrallye der Bonner Universität anscheinend schon.

 Aitana beschäftigt sich bei den Uni-Physikern mit Lichtspektren. Sie ist schon zum wiederholten Mal bei der Rallye dabei.

Aitana beschäftigt sich bei den Uni-Physikern mit Lichtspektren. Sie ist schon zum wiederholten Mal bei der Rallye dabei.

Foto: Barbara Frommann (Archiv)

Bei vielen kamen die Antworten wie aus der Pistole geschossen: Chlorophyll und Karotin. Aber was macht den Rotkohl violett? Er ist das Anthocyan, und wenn man ihn mit Säure mischt, wird er rot, mit Lauge dagegen wird er blau. Das konnten die Jugendlichen am Samstag an der Station der Gartenbauwissenschaftler der Botanischen Gärten auch selber testen.

Rund 200 Jugendliche starteten laut Organisatorin Andrea Grugel mit ihren Laufzetteln vom Meinhard-Heinze-Haus, das auch Zielort war. Da gab es einige Wiederholungstäter: Aitana (13) aus Bonn war schon zum dritten Mal dabei. "Ich habe immer Sachen dabei gelernt, die mir schon nützlich waren", sagte sie bei den Physikern, wo es um Lichtspektren ging.

Am meisten Spaß machten ihr die Stationen bei den Geographen, in den Botanischen Gärten und bei den Mineralogen im Poppelsdorfer Schloss. "Ich bin nicht so naturwissenschaftlich begabt." Nico (14) war schon zum vierten Mal dabei, "Man lernt etwas dazu und ist an der frischen Luft." Er war mit Tarek (13) unterwegs, beide gehörten zur Gruppe, die vom Tannenbusch-Gymnasium mit der Bahn gekommen war.

"Mir gefällt die Geographie am besten", sagte Tarek. Dort konnte man mit einem speziellen Gerät die "Fahrtwind"-Geschwindigkeit messen, die entsteht, wenn man damit schnell einen Gang hoch und runter läuft. Der Spitzenwert lag bei 6,2 Metern pro Sekunde. "So können die Jugendlichen ein Gefühl für die Dimensionen der Windgeschwindigkeiten bekommen", erklärte Professor Manfred Nutz.

Simon (14) aus Königswinter kam auf 5,1 Meter pro Sekunde. Er war zum ersten Mal dabei. Damit hatte er aber längst nicht den weitesten Weg zurückgelegt. Inzwischen ist die Rallye weithin bekannt: Jugendliche kamen auch aus Köln und Umgebung, sogar aus Düren, und Sarah (13) schoss mit ihrem Vater den Vogel ab: Sie kamen aus Wassenberg, nördlich von Aachen an der niederländischen Grenze. Ihr Vater habe davon im Internet gelesen und sie angemeldet, sagte sie.

Naturwissenschaft, das sei für sie keine Freizeitbeschäftigung. "Aber in der Schule ist das schon ein Bereich, der mich interessiert." Die lange Anfahrt habe sich gelohnt. "Ich habe viel gelernt."

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