"Kinder sind immer wissensdurstig"

Physiker verleihen Peter Lustig in Bad Honnef ihren Publizistikpreis für die Sendung "Löwenzahn"

"Kinder sind immer wissensdurstig"
Foto: Frank Homann

Bad Honnef. (qg) Der "coole Typ in der Latzhose" hat Erfolg: Seit 21 Jahren moderiert Peter Lustig die Fernsehsendung "Löwenzahn". Für seine publizistische Leistung verlieh ihm die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) in Bad Honnef nun die "Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik".

Lustig habe in besonderer Art und Weise zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum beitragen.

Mit seiner erfolgreichen und liebenswerten Sendung "Löwenzahn" habe Lustig bei Generationen von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern die Neugier an naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhängen geweckt und erhalten, so der Verleihungstext. Die Medaille überreicht DPG-Präsident Dirk Basting.

"Peter Lustigs wesentlicher Effekt ist es, keine Antworten auf nicht gestellte Fragen zu geben", erklärte Hans-Joachim Schlichting, Leiter des Fachverbandes Didaktik der DPG. "Die Probleme und Fragen, die in der Sendung gestellt werden, kommen aus dem Kontext der Kinder." Ein weiterer Punkt in Lustigs Erfolgsrezept: "Etwas, was für die Kinder neu ist, wird mit Altvertrautem verbunden."

Eine Rechnung, die aufgeht: Rund 500 000 Kinder sitzen bei jeder Folge von "Löwenzahn" gebannt vor dem Fernseher. In der Schule indes steht die Physik niedrig im Kurs: Beinahe zwei Drittel der Schüler wählen das Fach zum frühestmöglichen Zeitpunkt ab.

Laut Akademie für Technikfolgenabschätzung Baden-Württemberg ist Physik das unbeliebteste Schulfach überhaupt. Liegt''s an den Lehrern oder den Lehrplänen - oder vielleicht sogar an den Schülern selbst?

"Kinder haben keine Berührungsängste was naturwissenschaftliche Themen angeht", meinte Lustig. Sie seien immer neugierig und regelrecht wissensdurstig. "Aber man muss sie ernst nehmen und ihre Fragen beantworten können" - auch wenn sie auf den ersten Blick für Erwachsene "überflüssig" erschienen.

"Mein Ziel ist es immer Antworten darauf zu finden, warum etwas so ist und nicht anders", sagte Lustig. Wenn ein Lehrer es verstehe mitzureißen, Neugier zu wecken und dabei überzeugend und authentisch zu sein, dann gebe es auch keine Probleme mit dem Physik-Unterricht.

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