Kleidung lindert den Juckreiz

Allergie: Kölner Wissenschaftler entwickeln spezielle Fasern für Hautkranke

Köln. mre) Neue Fasern sollen in Zukunft der steigenden Zahl von Erwachsenen und Kindern, die an Neurodermitis, Schuppenflechte und anderen chronischen Hauterkrankungen leiden, Linderung verschaffen. Wissenschaftler arbeiten - mit Unterstützung der in Köln ansässigen Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) - zurzeit an Stoffen, die im Gegensatz zu marktüblichen Produkten nicht nur das Kratzen verhindern, sondern auch eine antibakterielle und pilztötende Wirkung haben.

Die hilfreiche Kleidung besteht aus dauerhaft silberummantelten Mikrofasern. Freigesetzte Silberionen reagieren mit dem Protein des Krankheitskeims und töten ihn ab. Durch die ständige Eigensterilisation wird der quälende Juckreiz eingedämmt. Weil das Bedürfnis zu kratzen abnimmt, kann die Haut in Ruhe und ohne Zusatzinfektionen abheilen. Das neue Material ist zudem besonders elastisch und recycelfähig.

Nebenwirkungen und Folgeschäden, wie sie bei der Behandlung mit - obendrein sehr teuren - cortisonhaltigen Präparaten auftreten können, sind bei den Textilien ausgeschlossen. "Die derzeit bei akuten Fällen eingeleitete medikamentöse Therapie kann in der Regel wegfallen oder reduziert werden", sagt AiF-Mitarbeiterin Silvia Behr.

Aus dem neuen Material soll Bekleidung gefertigt werden, die eng mit der Haut in Kontakt kommt. Also etwa Oberhemden und Blusen, Leggings und Shorts sowie Schals. Weil juckende Hauterkrankungen die Patienten oft um den Schlaf bringen, soll auch Bettwäsche aus dem neuen Material hergestellt werden. Und da immer mehr Kinder an der Allergiekrankheit Neurodermitis leiden, prüfen die Forscher auch, ob sich die neuen Fasern für Baby-Bekleidung eignen.

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