Adam Geier mit Drive-E-Studienpreis ausgezeichnet Kleiner Chip soll viel Energie sparen

SANKT AUGUSTIN · Ihre Umweltverträglichkeit ist bisher das stärkste Argument für Elektroautos. In Effizienz und Reichweite stehen sie ihren benzinverbrauchenden Kollegen jedoch noch immer um einiges nach. An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beschäftigt sich das Forschungsprojekt "Stella - Effiziente Mobilität" besonders mit der Energieeffizienz von Elektroautos.

 Student Adam Gaier im Stella-Velomobil der Hochschule. In das Fahrzeug wurde die von ihm entwickelte Technologie eingebaut. FOTO: ARNDT

Student Adam Gaier im Stella-Velomobil der Hochschule. In das Fahrzeug wurde die von ihm entwickelte Technologie eingebaut. FOTO: ARNDT

Teil des Forschungsteams ist Adam Gaier, der jetzt für seine Arbeit zum Thema "Energy Efficient Control Policies using Evolutionary Strategies" (Energieeffiziente Steuerungsrichtlinien mit Hilfe evolutionärer Strategien) mit dem Drive-E-Studienpreis ausgezeichnet wurde.

Der Drive-E-Studienpreis wird jährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Fraunhofer-Gesellschaft vergeben. Damit werden innovative Arbeiten zur Elektromobilität ausgezeichnet. Bewerben können sich Studierende und Doktoranden der Fächer Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Physik, Wirtschaftsingenieurwesen oder eines verwandten Faches.

Für seine Arbeit zum energieeffizienteren Fahren wurde Adam Gaier mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 2000 Euro ausgezeichnet. Neun Monate Forschungsarbeit leistete der US-Amerikaner, bis er seine Studienarbeit beendet hatte. "Um auf meine Resultate zu kommen, musste ich einige Stunden auf der Straße verbringen und immer wieder Ergebnisse messen", berichtet Gaier. In seiner Arbeit untersucht er, wie Navigationssysteme in Elektroautos die Topographie einbeziehen können, um energieeffizienter ans Ziel zu kommen. Das Navigationssystem berechnet also auf einer vorgegebenen Strecke Steigungen, die die Batterie beanspruchen, und Gefällstrecken, die die Batterie aufladen, mit ein und ermittelt so den energiesparendsten Weg.

Eingebaut wurde Gaiers Technologie in das elektrische Stella-Velomobil des Forschungsteams. Das kleine Fahrzeug steht der ganzen Forschungsgruppe zur Verfügung. Mit seiner Hilfe gehen die Mitglieder Fragen des effizienten Transports und der energieeffizienten Steuerung nach. Stolz präsentiert Adam Gaier den kleinen Chip, der seine gesamte Forschungsarbeit beinhaltet. Dieser Chip könnte bald auch in großen Elektroautos eingebaut werden und so dem Fahrer die energiesparendste Strecke anzeigen.

In Deutschland möchte Gaier noch länger bleiben. "Ich mache an der Hochschule erst mal meinen Doktor, und dann würde ich hier am liebsten weiter forschen", so der 30-Jährige. Seinem Forschungsschwerpunkt möchte er treu bleiben. Vom Preisgeld gönnt er sich und seiner Freundin jedoch erst mal ein paar Wochen Urlaub auf den Malediven.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort