Konferenz in Bonn zur Ernährungssicherheit Wie lässt sich die Biodiversität retten?
Bonn · Die Welternährung hängt weitgehend an vier Pflanzenarten: Reis, Weizen, Mais, Sojabohne. Das ist ziemlich riskant. Im hohen Norden sammelt man alles, was in einer wärmeren Welt einmal nützlich sein könnte.
Seit Jahrzehnten sammeln Saatgut- und Genbanken in konservenähnlichen Dosen oder Aluminium-Tütchen oder Plastikdosen, was die Planeten-Flora bisher an Essbarem hervorgebracht hat. Und mancherorts schon ausgestorben ist. Allein der Blick in die Auslagen eines Bäckerladens zeigt ein Vexierbild jeder Samenbank: Röggelchen, Mohnhörnchen und Käsestange suggerieren Vielfalt, wo genetische Eintönigkeit herrscht. Wer in ein Brötchen beißt, schmeckt nichts mehr von unkultivierten Urpflanzen. Mehr als 90 Prozent aller europäischen Lebensmittel haben ihren genetischen Grundstock nur noch in rund 30 Pflanzenarten. Das ist weniger als die Zahl der Produkte in einem durchschnittlich sortierten Bäckerladen. Die Welternährung hängt weitgehend an vier Arten: Reis, Weizen, Mais, Sojabohne. 42 Prozent der weltweit konsumierten Kalorien liefern allein Reis, Mais und Weizen.