Laien und Profis arbeiten stets harmonisch miteinander

Seit fast 35 Jahren führen Regisseure und Schauspieler Stücke für Kinder auf

  "Der König der Kinder"  unter der Regie von Moritz Seibert kam im Jungen Theater auf die Bühne.

"Der König der Kinder" unter der Regie von Moritz Seibert kam im Jungen Theater auf die Bühne.

Foto: Malsch

Hermannstraße 51 in Bonn: von außen die unscheinbare Fassade eines alten Kinos, auch innen erinnert vieles an die ursprüngliche Nutzung dieses Gebäudes. Doch beim zweiten Blick fällt die Leuchtschrift "Junges Theater" auf, und in den Schaukästen sieht man verschiedene Szenen des aktuellen Theaterspielplans.

Durch ein Gespräch mit dem Leiter des Theaters, Moritz Seibert, erfahren wir: Angefangen hat alles anders.

Am 6. September 1969 wurde das Theater in der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums eröffnet. Der Gründer Helmut Tromm und seine Frau Heidi Scholz-Tromm hatten die Idee, ein Theater zu gründen, in dem die Erwachsenenrollen von Berufsschauspielern übernommen und die Kinderrollen von Kindern gespielt werden.

An vielen verschiedenen Orten hat das Theater der Jugend, wie es früher hieß, gespielt, bis es 1979 endlich eine dringend notwendige eigene Spielstätte bekam. Nach der langjährigen Leitung des Gründers Tromm fand im Januar 2002 ein Wechsel statt. Seitdem ist Moritz Seibert erfolgreicher Chef.

Er hat einen harten, aber abwechslungsreichen Beruf, denn in seinem langen Arbeitstag muss er sich um die Werbung kümmern, wichtige Gespräche führen, proben und vielleicht noch für seine sieben fest angestellten Schauspieler ein neues Stück schreiben (wie zum Beispiel "Jan mein Freund").

Obwohl die Regisseure und Schauspieler lange an den Stücken arbeiten und viel Zeit mit Proben verbringen, kommen, so Seibert, nicht alle Stücke gleich gut an. Die Probezeiten fallen unterschiedlich aus. Bei Stücken mit ausschließlich erwachsenen und professionellen Schauspielern braucht Seibert im Durchschnitt vier bis fünf Wochen. Mit Kindern dauern die Proben doppelt so lange.

Auch die Bühnengestaltung ist immer wieder eine Herausforderung, für die man viele kreative Ideen haben muss. Sie darf nicht zu aufwändig sein, damit sie möglichst wenig umgestellt werden muss; und wenn es dennoch notwendig wird, dies sehr schnell und leicht geschehen kann. Die Zuschauer müssen in eine andere Welt gezogen werden, zum Beispiel in die von "Pinocchio".

Es wird nur geflüstert, wenn man den Zuschauersaal betritt, denn der erste Blick fällt auf die Bühne, deren Vorhang bereits geöffnet ist. Dunkelgrünes Licht umhüllt den geheimnisvollen Baum und den düsteren Wurzelweg, die Luft glitzert. Dann erst klingelt es im Saal, die Bühne wird hell, die Musik beginnt zu spielen, und es wird endgültig still im Saal.

Ein alter Mann namens Geppetto betritt die Bühne, er ist Schreiner. Bald darauf erscheint sein Freund, um ihm das Stück Holz, aus dem Pinocchio entstehen soll, zu schenken. Wieder eine schwierige Aufgabe, die jedoch mit Hilfe aller mit Bravour gemeistert wird.

Beethoven-Gymnasium, Klasse 8d

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