Landwirtschaftliche Fakultät der Uni Bonn stellt sich neu auf

Die Landwirtschaftliche Fakultät will ihr internationales Profil schärfen und hat sich daher neu aufgestellt. "Die Universität Bonn soll ein Mekka für die Nutzpflanzenforschung werden", sagte Dekan Professor Karl Schellander.

Landwirtschaftliche Fakultät der Uni Bonn stellt sich neu auf
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Bonn. Die Landwirtschaftliche Fakultät will ihr internationales Profil schärfen und hat sich daher neu aufgestellt. "Die Universität Bonn soll ein Mekka für die Nutzpflanzenforschung werden", sagte Dekan Professor Karl Schellander.

"Deshalb werden wir einen Teil unserer Ressourcen in besonders zukunftsträchtige Fragestellungen investieren." Mit neuesten Methoden sollen völlig neue Erkenntnisse gewonnen werden. "Allerdings soll dieser neue Zuschnitt nicht auf Kosten unserer Kernkompetenzen gehen", sagte Schellander. Insgesamt neun Professoren werden demnächst in den Ruhestand gehen oder sind bereits gegangen. "Das bietet die Chance, diese Stellen mit Blick auf die Zukunft neu auszurichten", berichtete der Dekan.

Diese "Profilprofessuren" sind teilweise schon besetzt oder in Ausschreibung begriffen. Die Kernkompetenzen in Agrar-, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Geodäsie und Lebensmittelchemie sollen für die Forschung und die Lehre mit insgesamt 25 bestehenden Professuren abgesichert werden. "Wir werden also den Aufbruch in das Neue wagen, weitgehend ohne Bewährtes aufzugeben." Die Landwirtschaftliche Fakultät konzentriert sich auf die Pflanzenwissenschaften, weil hier in der Region Köln-Bonn-Jülich herausragende Partner zur Verfügung stehen.

Dazu zählen etwa die Botaniker der Unis Bonn und Köln, das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln und das Forschungszentrum Jülich. "In diesen Kooperationen können wir unsere Stärken nutzen und ausbauen", ist der Dekan überzeugt. Die Fakultät will sich mit den Profilprofessuren neuen Herausforderungen stellen - etwa den veränderten Klimabedingungen oder der Frage, ob auf Ackerflächen Pflanzen für die Energiegewinnung oder Nahrungsmittel produziert werden sollen.

Weitere Professuren werden noch in den nächsten drei Jahren besetzt. "Wir befinden uns mitten in den Berufungsverfahren - etwa für Ernährungsepidemiologie", sagte Schellander. Zu den neu zu strukturierenden Bereichen zählten etwa Wirtschaftssoziologie, tropischer Pflanzenbau, Geobotanik sowie Haushalts- und Konsumökonomie, so der Dekan. Die Landwirtschaftliche Fakultät befindet sich schon mehrere Jahre im Umbauprozess.

Der trage nun erste Früchte, sagte Schellander. Die Fakultät ist Teil des neuen Zentrums für Bioökonomieforschung, in dem die Kompetenz zur nachhaltigen Bereitstellung von Biomasse gebündelt ist. Sie koordiniert außerdem das Netzwerk CROP.SENSe.net, welches sich mit der Erfassung äußerer und innerer Eigenschaften von Nutzpflanzen befasst. "Wir starten also von einer sehr guten Basis aus", ist der Dekan überzeugt.

Die Fakultät in Zahlen Die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn verfügt über 2 517 Studierende, 40 Professoren und insgesamt 400 Mitarbeiter. Die eingeworbenen Drittmittel betragen 7,5 Millionen Euro jährlich.

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