Eine Findungskommission, bestehend aus je vier Mitgliedern des Hochschulrates und des Senats der Universität, bereitet derzeit die Neuwahl an der Spitze der Hochschule vor. "Befangenheit ist dann zu befürchten, wenn zum Beispiel im Rektorat über den Gehaltsrahmen des neuen Rektors diskutiert werden würde", sagte Baur auf Anfrage.

Ähnlich wäre es, wenn sich etwa der Hochschulrat mit dem Rektorat über weitere Kandidaten austauschen würde. "Diese Konflikte sind mir bei vergangenen Sitzungen immer deutlicher geworden", sagte Baur.

"Der Rücktritt ist deshalb die beste Lösung, um das amtierende Rektorat uneingeschränkt handlungsfähig zu erhalten." Am Dienstagvormittag habe er dem Rektor in einem persönlichen Gespräch seinen Entschluss mitgeteilt. "Die Bewerbung für das Amt des Rektors halte ich aber selbstverständlich aufrecht", sagte Baur.

Der Rektor habe ihn gebeten, die Aufgaben, die keinen Bezug zu seiner Kandidatur haben, fortzuführen. Dazu zählen etwa die konzeptionelle Beteiligung am nationalen Demenzforschungszentrum, dessen Hauptsitz nach Bonn kommen wird, und seine Vorstandstätigkeit im Hochschulrechenzentrum.

Unirektor Professor Matthias Winiger dankte Baur für sein Engagement als Prorektor: "Wir haben Verständnis für seinen Schritt." Mit der Frage einer Nachbesetzung werde sich das Rektorat in seiner nächsten Sitzung befassen, teilte Prorektor Professor Wolfgang Löwer mit. "Das Rektorat ist beschluss- und arbeitsfähig."