Minister Pinkwart: Internationalisierung muss Chefsache sein

Globalisierung zwingt zu neuen Strategien - Ohne internationalen Austausch kann keine Spitzenforschung gedeihen

  Kooperationen über Ländergrenzen  hinweg sind mittlerweile bei Hochschulen ein Muss.

Kooperationen über Ländergrenzen hinweg sind mittlerweile bei Hochschulen ein Muss.

Foto: Picture-Alliance

Bonn. Die Welt wächst immer mehr zusammen - das zwingt auch die Hochschulen zu neuen Strategien. Bei der Bewertung von Forschung und Lehre kommt deshalb besonders ein Kriterium ins Spiel: Internationalisierung. Wie viele Professoren, Wissenschaftler und Studenten kommen aus dem Ausland? Wie stark ist die Hochschule mit Partnern in anderen Ländern vernetzt? Wie weit sind Lehrangebote international ausgerichtet?

"Ohne internationalen Austausch kann keine Spitzenforschung gedeihen", sagte der Bonner Unirektor Professor Matthias Winiger bei der Tagung "Internationalisierung als strategische Herausforderung" im Uniclub. Das nordrhein-westfälische Innovationsministerium hatte dazu eingeladen. "Schon aus Kostengründen kann Wissenschaft nicht ausschließlich national erfolgen", machte Wissenschaftsminister Professor Andreas Pinkwart deutlich.

Großforschungsprojekte zum Klimawandel oder zum menschlichen Genom erforderten internationale Zusammenarbeit. Die in ihrer Autonomie gestärkten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen könnten sich nun viel besser strategisch positionieren, so der Minister. Jede müsse für sich den richtigen Weg der Internationisierung finden. "Dieses Anliegen muss Chefsache der jeweiligen Hochschule sein", sagte Pinkwart.

Das Land unterstütze sie dabei. Zusätzliche Mittel für die Sanierung der Hochschulen, für Stipendien und für mehr Studienplätze würden bereitgestellt. "Die Zukunftsfähigkeit hängt davon ab, dass Absolventen international denken und handeln können", sagte Professor Joachim Metzner von der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen.

Im internationalen Vergleich haben die deutschen Hochschulen noch Nachholbedarf, machte Professor Axel Freimuth, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz, deutlich. Im weltweiten Schanghai-Ranking liege keine deutsche Uni in der Spitzengruppe. Der Grad der Internationalisierung sei ganz entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.

Man sei aber auf einem guten Weg. "Ein Viertel aller Bildungsausländer in Deutschland studiert in Nordrhein-Westfalen", sagte Freimuth. Durch die wachsende Zahl deutscher Studenten dürfe aber das Werben um ausländische nicht nachlassen, sagte Professor Stefan Hormuth, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

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