Sommernachtstraum Mond und Mars in Rot sind vielerorts gut zu sehen

Heppenheim/Offenbach · Ein seltenes astronomisches Spektakel steht am Freitag am Abendhimmel an - bei angenehmen Temperaturen und in weiten Landesteilen freier Sicht.

Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts und zugleich ein großer heller Mars sind am Freitag in weiten Teilen Deutschlands gut zu sehen. Nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ist der Abendhimmel vor allem im Norden und Westen weitgehend klar.

Im Südosten und Osten dagegen können Quellwolken den Blick auf das einzigartige astronomische Schauspiel verdecken, wie Meteorologe Sebastian Schappert vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach vorhersagt. An einigen Orten könne es in diesen Teilen sogar Schauer mit Starkregen und Gewittern geben. "In den meisten Regionen Deutschlands sieht es aber wesentlich besser aus."

Zur halbwegs klaren Sicht kommt eine selten laue Nacht. Auf dem Höhepunkt der Hitzewelle werden Temperaturen wie im Süden erwartet: Im Westen und Norden ist mit tropischen Nächten - also mehr als 20 Grad - zu rechnen. Am Abend sind noch 25 bis 27 Grad möglich. Im Süden und Südosten können die Temperaturen dagegen unter 20 Grad sinken - angenehme Schlaftemperatur, sagt Schappert.

Astronomie-Fans können die totale Mondfinsternis etwa 103 Minuten genießen - und dabei auch einen so hellen und großen Mars beobachten wie zuletzt vor 15 Jahren. Mond und Mars sind dabei nicht weit voneinander entfernt.

"Wer den einen sehen will, findet daher auch den anderen", heißt es bei der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim. "Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis", sagt der Vorsitzende der Vereinigung der Hobby-Astronomen, Sven Melchert.

Das Schauspiel beginnt mit Beginn der Dunkelheit. Die Mondfinsternis endet kurz nach Mitternacht. Die totale Phase der Finsternis beginnt um 21.30 Uhr, die maximale Verfinsterung ist um 22.22 Uhr. Der Mars hingegen ist die ganze Nacht zu sehen.

Doch damit nicht genug: Kurz nach der maximalen Verfinsterung des Mondes ist auch die Raumstation ISS mit Alexander Gerst an Bord als langsamer heller Punkt zu erkennen, der von West nach Ost zieht. In der Mitte Deutschlands wird dies gegen 22.35 Uhr erwartet, wie Astrophysiker Dominik Elsässer sagt. Und: Auf der entgegengesetzten Seite vom Mond erscheint die Venus hell und klar. Der Saturn ist ebenfalls besonders gut zu erkennen, in der Nähe des Mondes.

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