Optimale Vorbereitung auf den Notfall

Das neue Bonner Masterprogramm "Katastrophenmanagement" startet mit den ersten 16 Teilnehmern

Optimale Vorbereitung auf den Notfall
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Bonn. (ldb) Es ist in mehrfacher Hinsicht Neuland, das die Universität Bonn mit dem neuen Studiengang "Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement" (kavoma), betritt: Es handelt sich um ein weiterbildendes Master-Studienangebot, das Lehrangebot ist als Fernstudiengang unter Nutzung der e-Learning-Plattform "eCampus" konzipiert, und es ist ein Kooperationsprojekt mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

Sechs Jahre hat es gedauert, bis alles unter Dach und Fach war. Umso größer ist daher jetzt die Freude bei den Vätern des neuen Master-Programms und den ersten 16 Teilnehmern.

Der frühere Sprecher des Studiengangs, Thomas Glade vom Zentrum für Naturrisiken und Entwicklung an der Universität Bonn, beschreibt das Ziel des neuen Studiengangs: Den Absolventen soll die Fähigkeit vermittelt werden, für den Fall der Fälle - sei es ein Erdbeben, ein Tornado, eine Überschwemmungskatastrophe oder ein terroristischer Anschlag - vorzusorgen und einen Notfall optimal zu bewältigen.

Die Teilnehmer des Weiterbildungsstudiengangs müssen außer einem Studienabschluss auch eine mindestens zweijährige fachspezifische Berufserfahrung in Verwaltung, Industrie, Gewerbe oder Organisationen nachweisen. An der Alma mater erhalten sie dann zusätzlich grundlegende Kenntnisse in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften und sollen ihr Wissen auf den Gebieten Medizin, Umwelt, Gefahren- und Risikoanalyse, Risikokommunikation und Katastrophenmanagement vertiefen.

Zusätzlich ist ein Wahlpflichtteil vorgesehen, in dem Themen aus Politik und Gesellschaft behandelt werden, etwa die Einrichtung von Sicherungssystemen oder die Vorsorgeplanung. Glade betont, dass die Lehrenden die Verantwortung dafür tragen, dass "fundiertes Fachwissen in größere Zusammenhänge eingebunden" und so im Katastrophenfall in die Praxis umgesetzt werden kann.

Uni-Rektor Matthias Winiger hebt besonders hervor, dass es gelungen sei, neben der Geographie ein fachübergreifendes Studienangebot zu entwickeln, in das neben den Erträgen aus der universitären Forschung zugleich Know-how aus der Verwaltung wie aus der Praxis einfließe. Die Teilnehmer sind "hochgradig motiviert", ist der Rektor überzeugt: Denn im Katastrophenfall würden Menschen gebraucht, "die bereit sind, unter besonderen Bedingungen Entscheidungen zu treffen".

BBK-Präsident Christoph Unger hebt die Krisenkommunikation als zentrales Thema im Katastrophenfall hervor. In der zum BBK gehörenden Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Bad Neuenahr werden die Teilnehmer an dem neuen Master-Studiengang ihre Präsenzphasen absolvieren. Neuer Sprecher des Studiengangs ist Professor Richard Dikau, denn Glade hat zum 1. Oktober einen Ruf an die Universität Wien angenommen.

Nähere Informationen zum Studiengang: Zentrum für Naturrisiken und Entwicklung der Universität Bonn, Telefonnummer (02 28) 73 74 80, Internet: www.kavoma.de.

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