Universität Bonn Studenten begeistern mit ihrer Physikshow

BONN · Ferngesteuerte Autos sind für die angehenden Bonner Physiker keine Herausforderung, es muss schon eine Schlange sein, die sich per Fernbedienung durch den Hörsaal führen lässt. "Wolfgang" ist der selbstgebaute Liebling der Physikstudenten und seit Jahren Teil der Show "In 80 Minuten durch die Physik".

 Auftrieb: Mit einem Gasbrenner aus dem Baumarkt lassen die Studenten einen selbst gebastelten Heißluftballon an die Decke des Hörsaals steigen.

Auftrieb: Mit einem Gasbrenner aus dem Baumarkt lassen die Studenten einen selbst gebastelten Heißluftballon an die Decke des Hörsaals steigen.

Foto: Horst Müller

Dominik Klaes ist einer ihrer Schöpfer. "Die Anregung kam von einem Video, das ich im Internet gesehen habe", so der Doktorand. Gemeinsam mit Kommilitonen nahm er sich vor, das Gesehene nachzubauen. Nach einer nur einwöchigen Planungsphase setzten sie ihr Vorhaben in die Tat um.

Drei Wochen lang bastelte die Gruppe, klebte Folien zusammen und baute die Elektronik ein. Das Ergebnis: Eine mit Helium befüllte Schlange, die nur 250 Gramm wiegt und sich per Fernbedienung steuern lässt. Benannt wurde sie nach dem Wolfgang-Paul-Hörsaal, in dem sie gebaut wurde.

Genau dort begeisterte sie am Wochenende das Publikum. Bei der Physikshow am Samstag und Sonntag gab es gekonnte Versuche zu bestaunen. Geplant, durchgeführt und erklärt von Bonner Studenten. Viel Beifall erhielt auch ein kleiner Modell-Heißluftballon, den die Studenten an die Decke des Hörsaals steigen ließen.

Außerdem begeisterten ein selbstgebauter Springbrunnen, ein schwebendes Schiff und ein Feuertornado die jungen Zuschauer. "Am spannendsten ist es, wenn Feuer im Spiel ist", meinte Konstantin vor der Show. Der Neunjährige ist schon zum dritten Mal bei der Show und ist jedesmal fasziniert von den Experimenten.

Ziel der Physikshow ist es, Physik anschaulich und verständlich zu machen. "Wir wollen das Image des Faches ein wenig aufpolieren und die interessante Seite der Physik zeigen", so Timo Heepenstrick. Wichtig ist ihm, dass die Studenten dabei im Vordergrund stehen. Sie planen, experimentieren und betten die rund 30 verschiedenen Versuche in eine Geschichte ein.

Dies hat die Gruppe von Studenten aus dem 3. und 5. Semester mit etwas Hilfe erfolgreich geschafft. Bei beiden Vorstellungen war der Hörsaal bis auf den letzten Platz besetzt, und das Publikum freute sich schon auf den Herbst, wenn es wieder heißt: Vorhang auf für neue Experimente.

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