Alanus Hochschule in Alfter Studenten erzählen von Silvesterbräuchen in ihrer Heimat

ALFTER · An der Alanus Hochschule in Alfter studieren junge Leute aus aller Welt. Wir haben ausländische Studenten gefragt, wie in ihren Heimatländern Silvester gefeiert wird.

 Das Silvester-Feuerwerk in Mexiko-Stadt mit dem Freiheitsengel im Vordergrund.

Das Silvester-Feuerwerk in Mexiko-Stadt mit dem Freiheitsengel im Vordergrund.

Foto: dpa

Nuria Catalán aus Mexiko berichtet

Die 23-jährige Nuria Catalán stammt aus Mexiko. Sie studiert in Alfter Kindheitspädagogik. Der Silvesterabend bei ihrer Familie in Mexiko beginnt mit einem großes Abendessen. "Darauf freuen wir uns das ganze Jahr", berichtet sie. Jede Familie hat ihre eigenen Rezepte. Gerne wird in Mexiko Pute in verschiedenen Variationen gegessen.

"Um Mitternacht ertönen dann zwölf Glockenschläge, die die zwölf Monate symbolisieren", erzählt die 23-Jährige weiter. Bei jedem Schlag wird eine Traube gegessen und ein Wunsch geäußert. "Feliz año nuevo", so wünscht man sich in Mexiko ein "frohes neues Jahr". Zudem wird die Straße mit einem Besen vom Übel des vergangenen Jahres gereinigt, um wieder Platz für neue Chancen im neuen Jahr zu schaffen.

Auch Koffer werden gepackt und über die Straße gezogen, als Symbol für die vielen Reisen und Familienbesuche im neuen Jahr. Viele Mexikaner tragen am Silvesterabend rote oder gelbe Kleidung. Gelb steht für Geld und rot für die Liebe. Welche Farben sie am Silvesterabend tragen wird, wenn sie ihre Familie in Mexiko besucht, will Nuria Catalán allerdings nicht verraten.

Walter Castillo aus Peru berichtet

Ähnlich wie in Mexiko läuft Silvester in Peru ab, der Heimat des 27-jährigen Architekturstudenten Walter Castillo. "Bei uns ist es außerdem Brauch, Münzen über die Schulter nach hinten zu werfen", berichtet der Student. Dies soll die Hoffnung auf Reichtum im nächsten Jahr symbolisieren. In Peru verbringt man den Jahreswechsel mit den älteren Familienmitgliedern zu Hause. Aber ohne funkelndes Feuerwerk am Himmel. Castillo: "Das ist bei uns aus Sicherheitsgründen verboten."

Nara Yoon aus Südkorea berichtet

Die 31-jährige Nara Yoon aus Südkorea studiert im Masterstudiengang Bildende Kunst. In ihrem Heimatland wird gleich zwei Mal Silvester gefeiert. Am 31. Dezember versammeln sich Tausende von Menschen in der Hauptstadt Seoul vor der Glocke im Bosin-Pavillon.

Die Glocke wird von zehn auserwählten Personen, die etwas Gutes für das Land getan haben, 33 Mal geschlagen. Die Zahl 33 ist in Korea eine Glückszahl. Anschließend wird zu Hause weiter gefeiert. Das zweite Mal feiern die Südkoreaner nach dem Mondkalender.

Danach fällt der Neujahrstag immer auf den Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 20. Februar. "Die Kinder knien oder verbeugen sich vor ihren Eltern und wünschen ihnen Gesundheit und Wohlbefinden", erzählt Nara Yoon. Die Reiskuchensuppe, die einem hohes Alter schenken soll, wird auch bei dieser Feier verzehrt.

Hanna Batsiukova aus Weißrussland berichtet

Im Masterstudiengang Bildende Kunst studiert auch die 27-jährige Hanna Batsiukova aus Weißrussland. Wie sie berichtet, feiern die orthodoxen Christen in ihrer Heimat den Silvesterabend nicht am 31. Dezember, da Fastenzeit ist. Sie feiern Silvester, ihr Fest des Jahres, am 13. Januar.

"An diesem Abend gibt es das beste Essen, all das, was man sich sonst nicht immer leisten kann", so Hanna Batsiukova. Angestoßen wird während des Feuerwerks mit Sekt. Eine typische Begrüßung gibt es nicht. Die jungen Leute verbringen den Abend mit ihren Freunden, sind jedoch um Mitternacht alle zu Hause bei ihren Familien.

Maryam Khalili aus dem Iran berichtet

Aus dem Iran stammt die 34-jährige Kunststudentin Maryam Khalili. In ihrer Heimat kennt man Silvester nicht, man feiert stattdessen am 21. März das Frühlings- und Neujahresfest "Nowruz". Die Festivitäten ziehen sich über zwei Wochen hin. Ihnen geht eine Vorbereitungsphase voraus, in der verstorbene Verwandte auf dem Friedhof besucht und die Häuser gründlich gereinigt werden.

Kurz vor dem Jahreswechsel erscheint in den Städten eine rotgekleidete Narrenfigur namens "Haji Firuz", die einen langen Magierhut trägt. "Sie bringt die Menschen mit satirischen Versen zum Lachen", sagt Maryam Khalili, "wofür diese sich mit Geldspenden bedanken".

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