Für ihre Analyse wurden die Bonner Studenten mit dem 9. Postbank Finance Award ausgezeichnet, der mit 50.000 Euro dotiert ist. 70 Prozent des Preisgeldes kommen dem Institut für Finanzmarktökonomie und Statistik der Universität Bonn zugute. Jurymitglied und Laudator Professor Erik Theissen von der Uni Mannheim bescheinigte den Bonnern eine "hochklassige wissenschaftliche Arbeit" abgegeben zu haben, "bei der einfach alles stimmt".

Insbesondere seit der europäischen Schuldenkrise sind vielfach Zweifel an der Aussagekraft und Verlässlichkeit dieser Länderratings aufgekommen, die für Investoren von großer Bedeutung sind. Der Präsident der Banque de France, Christian Noyer, bezeichnete einige Entscheidungen der Ratingagenturen jüngst als "unverständlich und irrational".

"Ziel unserer Arbeit ist es, diese Behauptungen mit Hilfe einer fundierten empirischen Analyse zu untersuchen. Damit zeigen wir Anlegern, ob diese sich bei ihren zukünftigen Investitionsentscheidungen auf Länderratings verlassen sollten", so Rüdiger Weber, Sprecher des Teams, das von Rainer Haselmann, Professor für Finanzwirtschaft an der Uni Bonn, betreut wurde.

"Zum einen beinhalten Länderratings kaum über öffentlich zugängliche Makrovariablen hinausgehende Informationen und zum anderen werden diese bei veränderter Marktlage einfach angepasst."

"Trotz der wissenschaftlichen Präzision ihrer Arbeiten machen die Beiträge der Preisträger konkrete Vorschläge von hoher praktischer Relevanz für Geldanleger", sagte Ralf Stemmer, Vorstand Ressourcen der Deutschen Postbank AG und Mitglied der Jury. Insgesamt beteiligten sich 28 studentische Teams von 25 Hochschulen am Hochschulpreis.