Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Studenten in Rheinbach vermissen Freizeitmöglichkeiten
RHEINBACH · Rund 2000 junge Menschen studieren am Standort Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Aber leben sie auch in der Stadt? Und wie sieht das Studentenleben in Rheinbach aus? Der General-Anzeiger hat sich auf dem Rheinbacher Campus einmal umgehört.
Im Büro des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) sind sich Bryan Frey (22) und Daniela Rheindorf (20) einig: "Wir organisieren einiges an Freizeit-Programm." Derzeit studieren an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg insgesamt 6954 Studenten, 1992 davon in Rheinbach.
Die Bereiche Angewandte Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften sind hier angesiedelt. Wie viele Studenten genau in Rheinbach leben, dazu kann die Hochschule keine Angaben machen. Nach Schätzungen der Pressestelle und des AStA sind es ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtzahl.
"Wir haben zum Beispiel ein sehr großes Sportangebot von Fußball bis Jiu Jitsu. Das wird von sehr vielen Leuten genutzt", sagt Bryan Frey. Regelmäßig gibt es auf dem Campus auch einen Kino-Abend. Außerdem veranstaltet der AStA Partys: Einmal im Semester findet das große "Campusbeben" statt, allerdings nicht in Rheinbach, sondern auf dem Campus in Sankt Augustin.
In Rheinbach wird einmal im Jahr im Club "Limoon" gefeiert. "Wir tun das Menschenmöglichste, um den Studenten etwas zu bieten", ergänzt Daniela Rheindorf. Sie selbst wohnt in Bonn. "Ich bin eben eine echte Bonnerin, deswegen kam es für mich nicht infrage, nach Rheinbach zu ziehen", sagt sie. AStA-Kollege Bryan Frey lebt hingegen in einem privaten Wohnheim direkt am Campus.
"Man hat keine lange Anfahrt und direkt ab dem ersten Semester Anschluss an andere Studenten, auch aus höheren Semestern." Warum viele seiner Kommilitonen nicht nach Rheinbach ziehen wollen, kann er trotzdem gut nachvollziehen.
"Ein Hauptargument gegen Rheinbach ist, dass die Bahn nachts nicht fährt", erklärt er. Außerhalb der Hochschule habe Rheinbach den Studenten zudem nicht wirklich viel zu bieten. Neben einer besseren Anbindung an Bonn und Köln durch öffentliche Verkehrsmittel vermissten viele Studenten Angebote, die sich gezielt an Studenten richten, so Frey.
Neben der Party im "Limoon" wird es in Rheinbach am Abend vor allem in Wohnheimen oder privaten Wohngemeinschaften gesellig. Angebote außerhalb des Campus, studentische Kneipen und Clubs seien kaum vorhanden, sagt Frey. "Ab und zu treffen wir uns im Irish Pub in der City, aber ansonsten gibt es da nichts." Fürs Nachtleben schwärmt auch er meist nach Bonn und Köln aus.