Uni Bonn Studenten wählen ihr Parlament

BONN · Diese Woche können die Bonner Studenten ihr Studierendenparlament wählen. Von heute, Montag, 20. Januar, bis Donnerstag, 23. Januar, stehen an verschiedenen Orten in der Universität Wahlurnen, und es geht um nicht weniger als um das Sprachrohr der Studenten. Im vergangenen Jahr lag die Wahlbeteiligung nur bei 14 Prozent.

 Studierende an der Uni Bonn

Studierende an der Uni Bonn

"Das Studierendenparlament ist das oberste Entscheidungsgremium der Studierendenschaft", erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), Jonas Janoschka. Das Parlament verabschiedet unter anderem den Haushalt der Studierendenschaft, derzeit ist das jährlich rund eine Million Euro.

Das Geld kommt unter anderem aus Anteilen des Sozialbeitrags, den jeder Student zu Beginn des Semesters zahlen muss. Finanziert werden davon zum Beispiel der Hochschulsport oder die Beratungsangebote des AStA. Das Parlament hat 43 Mitglieder, die für die Wahl und Kontrolle des AStA verantwortlich sind. "Der AStA ist in erster Linie ein Sprachrohr und soll die Interessen der Studenten gegenüber der Universität vertreten", so Janoschka.

Trotz der Wichtigkeit des Studierendenparlaments lag die Wahlbeteiligung 2013 aber bei nur rund 14 Prozent. "Warum, weiß keiner so genau", sagt der 27-Jährige. "Für mich ist ein Grund, dass viele Studenten in diesen Tagen nicht da waren, weil sie im Auslandssemester waren oder gelernt haben."

Es gebe aber natürlich auch Studenten, für die diese Wahl einfach nicht interessant sei. Mit Flyern, Infoveranstaltungen und Plakaten werde daher versucht, sie zu mobilisieren, so der stellvertretende Vorsitzende. Außerdem liegt in verschiedenen Fakultäten und in den Mensen eine Wahlzeitung aus, die Fakten über AStA, das Parlament und Wahlurnenstandorte bereithält und über die zur Wahl stehenden Hochschulgruppen informiert. Im Netz ist sie auf www.wahlen.uni-bonn.de verfügbar.

[kein Linktext vorhanden]"Neu ist der Wahl-O-Man", betont Janoschka. Dieser orientiert sich am Wahl-O-Mat, der beispielsweise bei der Bundestagswahl im Netz zur Verfügung stand. Auf www.akut-bonn.de/wahl-o-man werden die Wähler mit verschiedenen Thesen konfrontiert und können angeben, wie sie diesen gegenüberstehen. Am Ende wird ihnen angezeigt, mit welcher Hochschulgruppe sie die stärksten Übereinstimmungen haben. Insgesamt treten sechs Gruppen an (siehe unten), wahlberechtigt ist jeder Bonner Student, ausgenommen Zweit- und Gasthörer.

Bonner Studenten über die AStA-Wahlen
6 Bilder

Bonner Studenten über die AStA-Wahlen

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Neben dem Parlament geht es bei den Wahlen um die Gremien der Universität. So können die Studenten Vertreter für die Fakultätsräte wählen, die über Lehre und Forschung in den Fakultäten entscheiden, zudem die Vertreter der Studenten im Senat, dem höchsten Selbstverwaltungsorgan der Universität. Außerdem wird der Beirat der Gleichstellungsbeauftragten gewählt.

Doch trotz Wahl-O-Man, Flyern und Plakaten: So richtig angekommen sind die Wahlen noch nicht bei allen Studenten: "Ich hatte nicht vor, wählen zu gehen", sagt zum Beispiel Jurastudent Nils Braunöhler. Er fühle sich nicht ausreichend informiert, so der 19-Jährige weiter. "Es müsste mehr Infos geben, wo die Bedeutung des Studierendenparlaments hervorgehoben wird." Politik- und Soziologiestudent Matthias Tittelbach findet hingegen, dass viele Studenten die Wahl einfach nicht ernst nehmen. "Ich gehe auf alle Fälle hin, weil ich es wichtig finde, eine politische Meinung zu haben", so Tittelbach.

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