Universität Bonn Svenja Schulze informierte sich über Vorbereitungen auf den doppelten Abi-Jahrgang

BONN · Die Universität Bonn ist im Prinzip schon zu diesem Wintersemester fast voll ausgelastet, und auch das Angebot an bezahlbarem Wohnraum ist in Bonn praktisch bei null: Das macht den Blick auf den bevorstehenden doppelten Abiturjahrgang, der den Hochschulen in NRW in diesem Jahr bevorsteht, nicht gerade einfach.

 Im Gespräch: OB Jürgen Nimptsch (v.l.), Alena Schmitz, Eva Nelles, Ministerin Svenja Schulze und Rektor Jürgen Fohrmann.

Im Gespräch: OB Jürgen Nimptsch (v.l.), Alena Schmitz, Eva Nelles, Ministerin Svenja Schulze und Rektor Jürgen Fohrmann.

Foto: Max Malsch

Um sich ein Blick vom Planungsstand vor Ort zu machen, besuchte gestern NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze die Universität Bonn. "Mir ist es wichtig, ein persönliches Bild vom Stand der Vorbereitungen auf den doppelten Abiturjahrgang vor Ort zu bekommen", so Schulze.

Neben Rektor Jürgen Fohrmann und den Prorektoren Armin B. Cremers und Volkmar Gieselmann nahmen auch Vertreter der Universitätsverwaltung, die Vorsitzenden des AStA, Alena Schmitz und Eva Nelles, sowie der Geschäftsführer des Bonner Studentenwerks, Alexander Bojanowski, teil. "Einfach wird es nicht werden, aber wir sind gut präpariert", so Fohrmann.

Mit rund 27 000 Studierenden lag die Auslastung der Uni, bezogen auf Lehrkräfte und Raumangebot, bis vor zwei Jahren bei etwa 85 Prozent, im laufenden Wintersemester sind es bereits 97 Prozent, so Manfred Selig, Stabstelle für strategische Flächen- und Raumplanung an der Uni Bonn: Von den insgesamt 30.885 in Bonn Studierenden haben 8058 ihr Studium gerade erst begonnen. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2008/09 schrieben sich 4351 Erstsemester ein.

In einer fakultätsübergreifenden Task Force unter Leitung des Rektors würden alle Probleme behandelt: Mehr Kapazitäten müsse etwa das Hochschulrechenzentrum schaffen, die Universitäts- und Landesbibliothek müssten ihre Buchbestände anpassen. Das größte Problem indes sei der Bedarf an Hörsälen und Seminarräumen.

Schon heute fehlen laut Selig rund 6200 Quadratmeter, ab kommendem Wintersemester noch mal 2500 Quadratmeter - auch aufgrund der wegen PCB-Belastung geschlossenen Räume an der Römerstraße und der Brandschutzbestimmungen: Die Hörsäle, Seminarräume sowie der Festsaal im Universitätshauptgebäude dürfen nicht alle zeitgleich belegt werden.

Im langfristigen Plan der Uni ("nicht vor 2019") müssen zusätzliche Treppenhäuser geschaffen werden. Man werde wohl auf Hilfsmaßnahmen wie Zelte und Container zurückgreifen müssen. Aber man sei auch im Gespräch, um Räume anzumieten. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch habe etwa die Beethovenhalle angeboten. Bei den Lehrkräften denke man darüber nach, Berufungen vorzuziehen, so Fohrmann.

Größte Sorge bereitet allen Beteiligten indes die Wohnraumsituation, weshalb die Uni, das Studentenwerk und die Kommunen Bonn, Rheinbach sowie Sankt Augustin gemeinsam mit dem AStA die Kampagne "Zimmer frei?!" initiiert haben. Die Kampagne startet nach Karneval. Trotz Anstrengungen des Studentenwerks sei man auf die Mithilfe der Bürger angewiesen, hieß es.

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